Panorama

Unregelmäßigkeiten fliegen aufArzt soll Krankenversicherung um eine Million Euro betrogen haben

17.11.2025, 14:51 Uhr
Ein-automatisiertes-System-mit-Roboterarm-entnimmt-Medikamente-aus-einem-Lagerregal-in-der-Kaufpark-Apotheke-in-Ahrensfelde
Der Arzt soll die Stempel zweier Apotheken nachgeahmt haben. (Foto: picture alliance/dpa)

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Mediziner in Bayern. Mithilfe gefälschter Rezepte für Medikamente betrügt er demnach seine Krankenversicherung um eine Millionensumme. Es scheint nicht das einzige Vergehen des 71-Jährigen zu sein, wie eine Hausdurchsuchung nahelegt.

In Bayern wird gegen einen 71-jährigen Arzt wegen des Verdachts des Abrechnungsbetrugs in Millionenhöhe ermittelt. Der Mediziner soll sich über Jahre hinweg selbst Medikamente verordnet haben, teilte die bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg angesiedelten Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen mit. Die Verordnungen soll der Arzt mit nachgeahmten Stempeln und Abrechnungsdaten zweier Apotheken versehen haben.

In 159 Fällen habe er diese Unterlagen bei seiner privaten Krankenversicherung eingereicht, obwohl er die Medikamente weder erhalten noch bezahlt habe. Der Versicherung entstand demnach ein Schaden von mehr als einer Million Euro. Die Taten sollen zwischen November 2020 und Juli 2025 begangen worden sein.

Der Mann wurde Anfang November mit einem Haftbefehl festgenommen. Bei der zeitgleichen Durchsuchung beschlagnahmten die Ermittler Unterlagen, Datenträger und zwei Schlagringe. Zudem wurden im Rahmen eines Vermögensarrests unter anderem zahlreiche hochwertige Handtaschen und Schmuck im Wert von mehr als 220.000 Euro beschlagnahmt.

Auslöser der Ermittlungen war eine Anzeige der privaten Krankenversicherung, die Unregelmäßigkeiten festgestellt hatte. Der Beschuldigte räumte die Vorwürfe teilweise ein. Der Haftbefehl wurde gegen Meldeauflagen außer Vollzug gesetzt. Gegen den Mediziner aus dem Landkreis Miesbach wird neben Abrechnungsbetrug auch wegen Urkundenfälschung und Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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