Wolken, Böen, Schauer Atlantiktief läutet windigen und feuchten Novemberstart ein
30.10.2025, 14:25 Uhr Artikel anhören
Berlin ist immer eine Reise wert. Es gibt Anfang November aber eindeutig noch schönere Orte auf der Welt.
(Foto: dpa)
Hoch "Urmi" beruhigt gerade das doch recht wilde Herbstwetter der vergangenen Tage. Aber es bleibt leider nicht wirklich ruhig. Auf dem Atlantik lauert schon das nächste Tief, es wird uns wohl das Wochenende vermiesen. Wie gestaltet sich der Auftakt in den November? ntv-Wetterexperte Oliver Scheel gibt Aufschluss.
ntv: Am 31. Oktober ist Reformationstag und damit ein Feiertag in vielen Bundesländern. Wie wird denn das Feiertagswetter?
Oliver Scheel: Die Arbeit ruht ja eher in den östlichen und nördlichen Bundesländern. Leider wird da das Wetter nicht ganz so schön wie im Süden. Vor allem nördlich der Alpen bringt der Föhn nämlich einen tollen Herbsttag mit Spitzenwerten von 19 Grad nach Süddeutschland. Die Sonne sollte es aber auch bis nach Sachsen schaffen, dort besteht also die Möglichkeit auf einen schönen Ausflug an die Elbe oder ins Erzgebirge. Weiter im Norden werden die Wolken den Feiertag dominieren. Vor allem im Nordwesten wird es bewölkt sein, Regen fällt am ehesten an der Nordseeküste. Immerhin schläft der doch recht ruppige Wind vorübergehend ein. Einem Strandspaziergang steht also nichts im Wege.
Und am 1. November ist Allerheiligen. Da bleiben dann im Westen und Süden die Läden geschlossen. Wie wird es am Samstag?
Das Hoch "Urmi" ist leider nur ein Zwischenhoch, seine Ausdauer ist begrenzt. Am Samstag wird es in der Südosthälfte noch freundlich bleiben, an den Alpen sind unter Föhn vielleicht sogar 20 Grad möglich. Das ist toll, aber natürlich viel zu warm für den Start in den November. Im Westen und im Nordwesten geht "Urmi" aber schon in die Knie, es kommt am Samstag neuer Regen auf. Doch damit nicht genug: Der Wind frischt auch wieder auf. Ausgerechnet zum Wochenende wird er vor allem von der Eifel bis zur Ostsee wieder stärker, begleitet von dichteren Wolken und Regen. Stürmisch wird es aber meist nur im Bergland sowie direkt an der Küste, sonst bekommen wir mit Windstärken zwischen 4 und 6 Beaufort meist ideale Bedingungen zum Drachensteigenlassen. Das wäre also mein Tipp für den Feiertag im Westen: einfach mal wieder Drachen steigen lassen.
Okay, wird der Sonntag genauso ungemütlich?
Ja, irgendwie schon. Die Schuld dürfen wir eindeutig Tief "Marek" in die Schuhe schieben. Vom Süden bis in die Lausitz fällt verbreitet Regen, der vor allem in Südbayern auch länger anhalten kann. Im Nordosten könnte es auch länger trocken sein, im Westen und Norden sind immer wieder Schauer möglich. Der Wind weht weiter aus Südwesten zu uns, vor allem in den Schauern kann er stark böig sein. Die 9 bis 15 Grad allerdings sind weiterhin ziemlich mild.
Puh, das klingt nach Herbst.
In der Tat. Aber, hey, wir haben November! Und immerhin vertreiben Wind und Regen den Nebel, unsere Talsperren sammeln Wasser für die nächste Trockenheit, die mit Sicherheit kommt. Und wir sind ja nicht allein mit dem Regenwetter. Auch auf den Britischen Inseln und in Skandinavien nicht viel besser aus. Da nistet sich so langsam der Winter ein. Und rund um das Mittelmeer gibt es einige Regionen, in denen es teils kräftige Schauer und Gewitter geben kann. Abgesehen davon ist es dort aber oft noch sonnig und recht warm mit Temperaturen über 20 Grad.
Na gut, gibt es denn nächste Woche einen Silberstreif am Horizont?
Nicht wirklich. An den Küsten bleibt es windig und regnerisch. Auch am Dienstag weht vor allem im Norden ein strammer Wind, der immer wieder Regenschauer über das Land treibt. Allerdings sieht es für die Südosthälfte gar nicht so schlecht aus. Hier könnte es oft freundlich werden. Positiv sind weiterhin die Temperaturen, die uns bei Höchstwerten von 13, 14 Grad keine Angst einjagen.
Apropos: Hurrikan "Melissa" war ja wahrlich Furcht einflößend. Wie sieht es denn da jetzt aus?
"Melissa" hat auf Jamaika unfassbaren Schaden hinterlassen. Laut Messungen mit sogenannten Dropsonden wurden kurz vor der Küste Jamaikas Spitzenböen über 400 km/h erfasst. Einer solchen Kraft kann unsere Infrastruktur kaum Stand halten. Der Kern des Hurrikans ist nun bereits über die Bermudas hinweggezogen, die Zeichen stehen glücklicherweise auf Entspannung. Am Wochenende kommen die Reste von "Melissa" dann als Sturmtief vor der Küste Islands an. Schaden wird "Melissa" aber dann nicht mehr verursachen.
Quelle: ntv.de