Doppelmord in KönigsdorfAuch Sohn von Pflegerin festgenommen

In einem Einfamilienhaus in Oberbayern werden die Leichen zweier ermordeter Rentner gefunden. Zwei Verdächtige sind bereits inhaftiert. Darunter eine Pflegerin, die früher in dem Haus gearbeitet hatte. Jetzt gibt es eine weitere Festnahme.
Einen Monat nach dem Doppelmord im oberbayerischen Königsdorf hat die Polizei in Polen den bereits dritten Tatverdächtigen festgenommenen. Bei dem 23-jährigen Mann handle es sich um den Sohn einer polnischen Pflegekraft, die in dem betroffenen Einfamilienhaus im vergangenen Jahr gearbeitet hatte, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd mitteilte. Er soll direkt an der Tat beteiligt gewesen sein. Damit sind nun Mutter und Sohn sowie ein 32-jähriger Mann inhaftiert.
Nach wie vor flüchtig ist laut Polizei der Hauptverdächtige, der Bruder der Pflegekraft. Gegen den 43 Jahre alten Mann liegt ein internationaler Haftbefehl vor. Wie die Polizei mitteilte, konnte sein Neffe am Dienstag im polnischen Stettin festgenommen werden. Die Staatsanwaltschaft München II habe seine Auslieferung und die Auslieferung des in der vergangenen Woche ebenfalls in Polen festgenommenen mutmaßlichen Mittäters beantragt.
Die Sonderkommission habe in dem komplexen Fall inzwischen Mosaikstein für Mosaikstein zusammengefügt und sei nun überzeugt, dass an dem Gewaltverbrechen mindestens die drei Männer unmittelbar beteiligt gewesen seien. Die Pflegekraft soll Beihilfe zum Raubmord in dem Anwesen geleistet haben, in dem sie bis zum vergangenen Jahr beschäftigt war.
In dem Haus in Königsdorf waren in der Nacht zum 23. Februar eine 76-jährige Frau aus Hessen und ein 81-jähriger Mann aus Nordrhein-Westfalen ermordet worden. Beide waren Bekannte der 76-jährigen Hausbesitzerin. Sie wurde von den Tätern schwer verletzt zurückgelassen. Sie liegt nach wie vor in einer Klinik.