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War Todesfahrt geplant? Aufzeichnungen des Amokfahrers gefunden

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Den Zettel fanden die Ermittler auf dem Armaturenbrett.

Den Zettel fanden die Ermittler auf dem Armaturenbrett.

(Foto: dpa)

Die Ermittler suchen nach der Todesfahrt in Mannheim nach dem Motiv des 40-jährigen Täters. Ein Zettel mit mathematischen Berechnungen wird als Hinweis auf eine geplante Tat gewertet. Die Vernehmung des Verdächtigen soll neue Erkenntnisse bringen.

Nach der Todesfahrt von Mannheim konzentrieren sich die Ermittler auf das Motiv des Todesfahrers. Bisher gehen die Behörden nicht davon aus, dass der 40-jährige Deutsche, der mit einem Kleinwagen mit hoher Geschwindigkeit durch die Fußgängerzone gerast war, ein politisches Motiv hatte. Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung fanden die Ermittler im Auto des Mannes jedoch einen Zettel, der eine gewisse Planung der Tat wahrscheinlich erscheinen lässt.

Demnach lag auf dem Armaturenbrett ein Zettel, der sich mit mathematischen Berechnungen für die Amokfahrt beschäftigt. Der DIN-A-4-Zettel sei unter Klarsichtfolie auf das Armaturenbrett des Fords geklebt worden. Mit blauem Kugelschreiber sei ein grinsendes Gesicht aufgemalt worden, das die Zunge rausstreckt - "flankiert von zwei Herzen". Darunter stand der Zeitung zufolge "die korrekte Formel, wie sich der Anhalteweg eines Fahrzeugs berechnet: Reaktionsweg + Bremsweg".

Die Ermittler müssen jetzt prüfen, inwieweit diese Aufzeichnungen relevant für die Aufklärung der Tat sind. Am Montag wurde noch bis in die späten Abendstunden des Rosenmontags die Wohnung des Festgenommenen in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) durchsucht. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurden einige nicht näher erläuterte Dinge sichergestellt, die jetzt erst noch ausgewertet werden sollen.

Der des zweifachen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes verdächtige 40 Jahre alte Todesfahrer von Mannheim soll heute vernommen werden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ist der aus Ludwigshafen stammende Deutsche nicht mehr in der Klinik, sondern in Polizeigewahrsam. "Wir werden ihn heute vernehmen", sagte der Chef des Landeskriminalamtes, Andreas Stenger. Von der Vernehmung erhofft sich die Polizei Erkenntnisse über Motiv und Hintergründe der Tat.

Eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann kamen bei der Attacke am Montag ums Leben. Elf Menschen wurden verletzt, mehrere von ihnen schwer. Die Ermittler sind überzeugt, dass der Mann am Rosenmontag mit einem Wagen und einer laut Stenger "irren" Geschwindigkeit hunderte Meter weit durch die Mannheimer Fußgängerzone gerast ist.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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