Drogenkrieg in Mexiko Auto voller Leichen im Stadtzentrum
06.01.2022, 23:13 Uhr
In Zacatecas streiten sich die Drogenkartelle Sinaloa, Los Talibanes und Jalisco Nueva Generación um die Vormachtstellung.
(Foto: REUTERS)
Im mexikanischen Bundesstaat Zacatecas ringen drei Drogenkartelle um die Macht. Nun entdecken Sicherheitskräfte in der Hauptstadt des Bundesstaates zehn Leichen in einem Auto. Den Wagen platzierten die Täter öffentlichkeitswirksam vor dem Sitz der Regionalregierung.
Vor dem Regierungspalast des mexikanischen Bundesstaates Zacatecas ist ein Auto mit zehn Leichen abgestellt worden. Die Toten seien anscheinend verstümmelt worden, sagte Gouverneur David Monreal in einem Video auf Facebook. Der Wagen sei am frühen Morgen (Ortszeit) abgestellt worden und der Fahrer geflüchtet, erzählte er vom noch weihnachtlich geschmückten zentralen Platz der Hauptstadt des zentralmexikanischen Bundesstaates, die ebenfalls Zacatecas heißt. Die Hintergründe waren unklar.
In Zacatecas streiten sich die Kartelle Sinaloa, Los Talibanes und Jalisco Nueva Generación um die Vormachtstellung im Handel mit illegalen Drogen. Erst Ende November hatte Präsident Andrés Manuel López Obrador die Region besucht und die Entsendung Hunderter zusätzlicher Soldaten angekündigt, nachdem im Abstand weniger Tage 15 an öffentlichen Orten aufgeknüpfte Leichen entdeckt worden waren.
Seit rund 15 Jahren leidet Mexiko unter einer Spirale der Gewalt zwischen Drogenkartellen und staatlichen Sicherheitskräften. Seit der damalige Präsident Felipe Calderón Ende 2006 begann, den sogenannten Drogenkrieg militärisch zu bestreiten, fielen diesem etwa 350.000 Menschen zum Opfer. Weitere rund 96.000 gelten als verschwunden. Heute gibt es zahlreiche mächtige Drogenkartelle und andere kriminelle Gruppen, die oft Verbindungen zu korrupten Politikern und Sicherheitskräften haben. Die meisten Taten werden nie aufgeklärt.
Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Morde in dem nordamerikanischen Land um gut vier Prozent auf 33.410 - laut vorläufigen Zahlen, die Präsident Obrador heute vorstellte. Das sind rund 92 Morde pro Tag.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP