Panorama

Melbourner Polizei kannte Fahrer Auto in Menschenmenge gesteuert

"Wir konnten diesen Lärm hören."

"Wir konnten diesen Lärm hören."

(Foto: REUTERS)

Mitten im Vorweihnachtstrubel kracht in Melbourne ein Geländewagen mit hoher Geschwindigkeit in eine Gruppe von Passanten. 19 Menschen werden verletzt, zwei schweben in Lebensgefahr. Der Fahrer ist polizeibekannt. Er soll mit Absicht gehandelt haben.

In der australischen Großstadt Melbourne ist ein Autofahrer mitten in eine Menschenmenge gerast. 19 Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Der Mann sei mit Absicht in die Fußgänger in der Innenstadt nahe dem Bahnhof Flinders Street gefahren, sein Motiv sei aber noch unklar, sagte ein Polizeisprecher.  Zwei Menschen schweben nach offiziellen Angaben in Lebensgefahr.

Der Fahrer und ein weiterer Mann, seien festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Es soll sich bei dem Fahrer um einen 32-jährigen, polizeibekannten Mann handeln. Demnach war er in der Vergangenheit mit Kleindelikten aufgefallen. Der Mann habe eine Geschichte mit Drogen und psychischen Erkrankungen, sagte ein Sprecher der Victoria Police.

Er wurde einem Sprecher zufolge bei seiner Verhaftung verletzt, ebenso wie der festnehmende Polizist. Dieser habe mit seiner schnellen Reaktion ein "Gemetzel" verhindert, sagte der Sprecher. "Es ist ein furchtbarer Akt."

Die normalerweise sehr belebte Kreuzung wurde nach dem Unglück abgesperrt.

Die normalerweise sehr belebte Kreuzung wurde nach dem Unglück abgesperrt.

(Foto: REUTERS)

Ein zweiter Festgenommener habe die Tat gefilmt und drei Messer in einer Tasche mit sich geführt. "Wir haben noch keine Beziehungen feststellen können zu dem Mann, der gefilmt hat", sagte der Sprecher. Es könne gut sein, dass beide Männer nichts miteinander zu tun hätten.

"Wir hörten bumm, bumm"

Augenzeugen hatten zuvor dem Rundfunksender Network Ten berichtet, der Fahrer sei absichtlich und mit hohem Tempo von etwa 100 Kilometern pro Stunde in die Passanten gerast. Die Gegend war zu dem Zeitpunkt des Geschehens nicht nur wegen vieler Pendler voller Menschen. Auch waren viele unterwegs, um letzte Weihnachtseinkäufe zu erledigen.

Viele Menschen wurden Zeugen des Blutbads.

Viele Menschen wurden Zeugen des Blutbads.

(Foto: REUTERS)

Den Berichten von Passanten zufolge soll der Autofahrer mit seinem weißen Geländewagen gegen 16.40 Uhr über eine rote Ampel und in die Passanten gefahren sein, als diese gerade den größten Zebrastreifen in Richtung der Bahnstation überquerten. Er habe ganz offensichtlich Menschen treffen wollen, weil er direkt auf die größte Menge zugesteuert sei.

"Wir konnten diesen Lärm hören", sagte eine Augenzeugin namens Sue dem Melbourner Radiosender 3AW: "Als wir nach links schauten, sahen wir dieses weiße Auto, es mähte einfach alle um. Menschen flogen überall herum. Wir hörten bumm, bumm." Ein Mann namens David berichtete Network Ten: "Alles, was ihn langsamer machte, war der Aufprall auf die Körper. Ich hörte nur bang, bang, bang."

"Alle Bürgerinnen und Bürger waren außerordentlich mutig", sagte ein Polizeisprecher. "Die Einsatzkräfte waren innerhalb kürzester Zeit vor Ort. Sie alle haben einen hervorragenden Job geleitet." Im Januar war ein Autofahrer in eine beliebte Einkaufsstraße in Melbourne gerast. Er tötete sechs Fußgänger. Mehrere Passanten wurden verletzt. Einen terroristischen Hintergrund schloss die Polizei damals aus. Gegen den Mann, der sich derzeit vor Gericht verantworten muss, lief eine Fahndung, weil er seinen Bruder erstochen haben soll.

Quelle: ntv.de, shu/AFP/dpa

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