Panorama

Dünne Linien in Metallschicht Bahn lasert Scheiben für mehr Mobilfunkempfang

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Für die Fahrgäste ist das Gittermuster kaum erkennbar.

Für die Fahrgäste ist das Gittermuster kaum erkennbar.

(Foto: Deutsche Bahn AG / Dominic Dupont)

Im Zug telefonieren oder im Internet surfen, das ist oft erstaunlich schwierig, denn der Mobilfunkempfang ist in vielen Zügen schlecht. Die Deutsche Bahn will nun mit einem neuen Verfahren Abhilfe schaffen.

Schlechter Mobilfunkempfang in Zügen ist für viele Reisende ein Ärgernis. Die Deutsche Bahn will dem nun in Regionalzügen mit bearbeiteten Scheiben begegnen. In Bayern und Berlin/Brandenburg sind nach Angaben des bundeseigenen Konzerns erstmals Züge im Einsatz, bei denen Scheiben nachträglich mit einem Laser mobilfunkdurchlässig gemacht wurden. Dies verbessere den Mobilfunkempfang im Zug um das 100-fache, teilte die Bahn der Deutschen Presse-Agentur mit.

Bei den beiden Zügen für die Südostbayernbahn und die Region Berlin/Brandenburg (Netz Elbe-Spree) handelt es sich laut DB um ein Pilotprojekt, für das weitere Verkehrsverbünde und Aufgabenträger als Partner gesucht werden. "Unsere Fachleute haben intensiv daran gearbeitet, dass das Scheiben-Lasern auch im anspruchsvollen Einsatz bei der Eisenbahn funktioniert", sagte DB-Vorständin Daniela Gerd tom Markotten, zuständig für die Themen Digitalisierung und Technik, laut Mitteilung.

Neben dem besseren Mobilfunkempfang leiste die Technologie auch einen Beitrag zum Ressourcenschutz: "Wir brauchen keine einzige neue Zugscheibe. Einmal gelasert, lassen die Scheiben Mobilfunksignale aller Anbieter und aller aktuellen und künftigen Mobilfunkstandards nahezu ungehindert in den Zug", sagte Gerd tom Markotten.

Mehr zum Thema

Zum Schutz vor Wärme sind die Scheiben von Zügen mit einer hauchdünnen Metallschicht versehen. Diese Metallschicht ist für Mobilfunkwellen nur schwer zu durchdringen. Um sie durchlässiger zu machen, wird mit einem Laser eine feine Netzstruktur in die Metallschicht eingearbeitet. Durch das filigrane Muster gelangen Mobilfunksignale viel besser ins Zuginnere als bisher. Den Wärmeschutz verändern die millimeterfeinen Linien nur minimal, mit bloßem Auge sind sie kaum zu erkennen.

Die im Branchen-Jargon "Frequenzfenster" genannten Scheiben werden bei neuen ICEs künftig ab Werk eingebaut. Bei älteren Modellen dieser Zugklasse wurde das nachträgliche Lasern bereits erprobt, nachdem sich der Einbau von Repeatern als nicht wirkungsvoll genug erwiesen hatte.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen