Stoß auf Phlegräischen Feldern Beben bei Neapel löst Panik aus - leichte Schäden und Verletzte
13.03.2025, 14:50 Uhr Artikel anhören
Größere Schäden gab es nicht.
(Foto: REUTERS)
In der Region Neapel bebt immer wieder die Erde: In dem Gebiet liegen die Phlegräischen Felder, ein gigantischer unterirdischer Supervulkan. In der Nacht reißt ein Stoß der Stärke 4,4 die Menschen aus dem Schlaf. Schäden und Verletzungen bleiben vergleichsweise gering.
Ein Erdbeben der Stärke 4,4 hat in der Nacht zum Donnerstag die Region Neapel erschüttert und Panik ausgelöst. Mehrere Menschen wurden leicht verletzt. Online verbreitete Videos und Fotos zeigten mit Steinen und Schutt bedeckte Autos, Häuser mit tiefen Rissen in den Wänden und Menschen, die nachts in Panik ins Freie rennen.
Der Erdstoß ereignete sich im Gebiet der Phlegräischen Felder rund 20 Kilometer westlich von Neapel in einer Tiefe von 2,5 Kilometern unter der Erdoberfläche, wie das italienische Institut für Vulkanforschung (INGV) berichtete. Das Erdbeben wurde gegen 1.25 Uhr registriert. Es folgte nach INGV-Angaben ein weiterer Erdstoß der Stärke 1,6 um 1.40 Uhr, danach gab es vier weitere Nachbeben.
Eine Frau wurde beim Einsturz einer Zimmerdecke verletzt, mehrere Menschen erlitten Schnittwunden durch splitterndes Glas, wie Neapels Bürgermeister Gaetano Manfredi berichtete. Insgesamt seien elf Menschen in die Notaufnahmen eingeliefert worden, mehrere von ihnen "wegen Panik", sagte der Bürgermeister.
"Es gab einen Moment der Panik"
Größere Schäden wurden bislang nicht gemeldet. Dennoch blieben vorsichtshalber am Donnerstag in der betroffenen Gegend die Schulen geschlossen. Viele Menschen mussten die restliche Nacht in verschiedenen Notunterkünften verbringen.
Der Erdstoß sei "besonders intensiv" gewesen, schilderte Manfredi im Radiosender RTL. Da das Epizentrum näher an Neapel gelegen habe als beim letzten derart schweren Beben im Mai 2024, sei es in der Stadt deutlich zu spüren gewesen.
Laut Manfredi versuchten mehrere Menschen offenbar auf der Suche nach Schutz auf das Gelände eines früheren Nato-Stützpunktes in Bagnoli zu gelangen. "Es gab einen Moment der Panik, aber dann hat es sich beruhigt", sagte der Bürgermeister. Die Lage sei "unter Kontrolle". Ein Kirchturm in Bagnoli wurde bei dem Beben leicht beschädigt, auch an anderen Orten gab es Sachschäden.
Die Phlegräischen Felder sind ein Supervulkan mit einem Umfang von 15 mal 12 Kilometern. Ein Ausbruch des Vulkans löste vor 40.000 Jahren eine weltweite Klimaveränderung aus. Das dicht besiedelte Gebiet um die Phlegräischen Felder wurde in den vergangenen Jahren immer wieder von Beben erschüttert. Ein Ausbruch des Vulkans in näherer Zukunft ist nach Angaben von Wissenschaftlern jedoch unwahrscheinlich.
Quelle: ntv.de, jog/AFP/dpa