Panorama

Hälfte der Resultate unzulässig? Behörde hegt Zweifel an Trumps Schnelltest

Der US-Präsident präsentiert ein Testsystem des Herstellers Abbott.

Der US-Präsident präsentiert ein Testsystem des Herstellers Abbott.

(Foto: AP)

Ein Corona-Schnelltest - täglich von Trump genutzt und öffentlich angepriesen - verspricht schnelle Ergebnisse. Mehrere Studien legen allerdings den Verdacht nahe, die Testergebnisse seien unzuverlässig. Das Dementi des Herstellers folgt prompt.

Bei einem unter anderem im Weißen Haus verwendeten Corona-Schnelltest in den USA gibt es zunehmend Zweifel an der Zuverlässigkeit. Die US-Arzneimittelaufsicht FDA warnte, dass das vom Gesundheitskonzern Abbott hergestellte Testsystem womöglich falsche Ergebnisse liefere. Die FDA verwies dabei auf mehrere Studien. Für den Test hatte Abbott erst im März eine Notfallzulassung der FDA erhalten. US-Präsident Donald Trump, Vizepräsident Mike Pence sowie Top-Mitarbeiter werden derzeit täglich mithilfe des Schnelltests auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet.

Laut einer Studie des Forschungszentrums NYU Lagone Health waren 48 Prozent der negativen Testresultate unzuverlässig, wenn das für den Abstrich benutzte Stäbchen trocken war - ein trockenes Stäbchen wird von Abbott empfohlen. Wurde das Stäbchen in Flüssigkeit gelagert, war demnach etwa ein Drittel der Negativergebnisse fehlerhaft. Die Studie wurde bisher nur vorläufig veröffentlicht. Sie muss noch von anderen Forschern gegengeprüft werden.

Das System namens "ID Now" soll mit Material von Nasenabstrichen eine Infektion mit Sars-CoV-2 nachweisen können und Ergebnisse in mehreren Minuten liefern. Die FDA äußerte die Besorgnis, dass es dabei womöglich häufiger zu falschen Resultaten kommt: Infizierte Personen könnten womöglich ein negatives Testergebnis erhalten. Sie wähnen sich dann gesund und können in der Folge unwissentlich andere Menschen anstecken. Nicht bezweifelt werde die Zuverlässigkeit des Tests, wenn dieser ein positives Ergebnis liefert, hieß es. Die FDA sei zudem noch in der Überprüfungsphase und befinde sich im direkten Kontakt mit Abbott.

Das Unternehmen teilte mit, es werde derzeit untersucht, wie die Stichhaltigkeit der Ergebnisse verbessert werden könne. Es verwies darauf, dass Nutzer bisher eine sehr geringe Fehlerquote gemeldet hätten. Zudem sei das Gerät in einigen Studien nicht sachgerecht verwendet worden. Fehler bei Handhabung, Lagerung und Transport des Systems könnten das Ergebnis beeinflussen.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa/AFP

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