Beim illegalen Kuscheln ertapptBehörden zwingen Indonesier zur Heirat

Indonesien sagt der zunehmenden "Sittenlosigkeit" im Land den Kampf an. Unverheiratete, die bei illegalen Rendezvous beim Austausch von Zärtlichkeiten ertappt werden, müssen mit einer ganz speziellen Maßnahme rechnen.
Nächtliche Rendezvous können für unverheiratete Paare in Indonesien langfristige Folgen haben: Ein 50-jähriger geschiedener Mann und seine 46-jährige Geliebte seien im Bezirk Purwakarta im Westen der Insel Java gezwungen worden, sich das Jawort zu geben, nachdem Sicherheitskräfte sie bei einem Stelldichein überrascht hätten, sagte der örtliche Behördensprecher Hendra Fadly.
In der Region war im Juni einer Verordnung eingeführt worden, wonach Verliebte, die mindestens 17 Jahre alt sind, zur Ehe verdonnert werden können, wenn sie nach 21.00 Uhr allein bei einem Date erwischt werden.
Das betroffene Paar habe mehrmalige Warnungen der Behörden missachtet, mit dem illegalen Kuscheln aufzuhören. "Sie haben ihren Fehler eingestanden und eingewilligt, sich zu vermählen", so Fadly. Durch die Verordnung solle die "Sittenlosigkeit" bekämpft werden, die den Glauben der Jugend geschwächt habe, erklärte Bezirkschef Dedi Mulyadi.
Indonesien ist das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung weltweit. Jedoch sind dort immer mehr Jugendliche liberal eingestellt und haben Sex vor der Ehe. Menschenrechtsorganisationen kritisieren, derartige Verordnungen verletzten die persönliche Freiheit.