Verzweifelter Rettungsversuch Bergsteiger stürzt nach historischem Aufstieg in Nepal ab
03.11.2024, 19:10 Uhr Artikel anhören
Unmittelbar vor dem Unglück war den Bergsteigern der Aufstieg über die Ostflanke des Langtang Lirung gelungen.
(Foto: IMAGO/robertharding)
Während des Abstiegs vom Berg Langtang Lirung in Nepal stürzt der Bergsteiger Ondrej Huserka in eine Gletscherspalte. Sein Begleiter versucht noch zu helfen, doch die Verletzungen sind zu schwer. Auf Facebook schildert er Huserkas letzte Stunden.
Nach einem historischen Aufstieg an der Ostflanke des 7000er-Berg Langtang Lirung in Nepal ist der erfahrene slowakische Bergsteiger Ondrej Huserka beim Abstieg tödlich verunglückt. Der 34-Jährige, der bereits Gipfel in den Alpen, im Himalaya und im Pamir-Gebirge erklommen hatte, sei auf dem 7234 Meter hohen Langtang Lirung in eine Spalte gestürzt, teilte der slowakische Bergsteigerverband mit.
Nachdem der Verband zunächst auf Facebook zu einer Rettungsaktion für Huserka aufgerufen hatte, erklärte er nun, dass wegen schlechten Wetters kein Hubschrauber zur Unglücksstelle fliegen könne. Huserkas Familie und Freunde müssten "mit der Tatsache zurechtkommen, dass Ondrej nicht mehr unter uns ist".
Unmittelbar vor dem Unglück am Donnerstag war Huserka und seinem tschechischen Begleiter Marek Holecek der erste vollständige Aufstieg des Langtang Lirung über die Ostflanke gelungen. Holecek bestätigte Huserkas Tod in einem berührenden Facebook-Post. Der Slowake stürzte demnach beim Abstieg etwa acht Meter auf eine kantige Oberfläche und rutschte von dort aus "in einem Labyrinth weiter in die Tiefen des Gletschers" ab.
Holecek schilderte, er habe stundenlang versucht, Huserka zu retten. Da dieser mit dem Kopf nach unten festgesteckt habe und offenbar durch eine gebrochene Wirbelsäule bewegungsunfähig gewesen sei, sei dies nicht gelungen. "Ich habe mich zu ihm abgeseilt und bin vier Stunden lang bei ihm geblieben, bis sein Licht erlosch". Holecek warnte davor, eine Rettungsaktion zu starten, um Huserkas Körper zu bergen. "Jeder, der sich an der Bergung seiner Leiche von einem so wilden Ort beteiligt, riskiert nur eines – die Zahl der trauernden Hinterbliebenen zu erhöhen."
Quelle: ntv.de, jpe/AFP