Panorama

Lawinenunglück in Südtirol Bergwacht findet tote deutsche Bergsteiger: Vater und Tochter

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Der Aufstieg zur mehr als 3500 Meter hohen Vertainspitze im Ortlergebirge ist herausfordernd. Mehrere deutsche Bergsteiger wagen die Tour, dann löst sich ohne Verwarnung eine Lawine. Die tragische Bilanz: Fünf Deutsche sterben.

In Südtirol hat die Bergwacht die verbliebenen Leichen der fünf toten deutschen Bergsteiger geborgen. Nach Angaben der italienischen Einsatzkräfte handelt es sich um Vater und Tochter. Am Samstag waren im Ortlergebirge bereits drei deutsche Bergsteiger tot geborgen worden: zwei Männer und eine Frau. Ihre Leichen wurden bereits am Abend mit dem Hubschrauber ins Tal gebracht.

Die deutschen Bergsteiger wurden am Samstagnachmittag beim Aufstieg zur mehr als 3500 Meter hohen Vertainspitze von einer Schneelawine überrascht und erfasst. Nach Angaben der Bergwacht waren insgesamt sieben Bergsteiger unabhängig voneinander in drei Gruppen unterwegs. Zwei Männer hätten das Unglück überlebt, sagte der Sprecher der Bergrettung Sulden, Olaf Reinstadler, am Abend.

Für das Vater-Tochter-Gespann hatten die Einsatzkräfte zu diesem Zeitpunkt bereits keine Hoffnung mehr: Sie seien ebenfalls "mit Sicherheit" tot, sagte Reinstadler, als die Suche nach ihnen bei Tagesanbruch wieder aufgenommen wurde. Ihm zufolge wurden sie durch die Lawine 200 Meter in die Tiefe gerissen. Zum Alter und zur Herkunft der Todesopfer gibt es bisher keine genaueren Angaben.

Das Unglück ereignete sich der Bergwacht zufolge am Samstag kurz vor 16 Uhr in der Nordwand unterhalb des Gipfels auf etwa 3200 Metern Höhe. Bei der Suche nach den Lawinenopfern waren Bergretter, Drohnen und Wärmebildkameras im Einsatz. Die Einsatzkräfte wurden mit einem Hubschrauber in das Lawinengebiet gebracht und mussten anschließend zwei weitere Stunden zu Fuß zur Unglücksstelle marschieren.

Den Angaben zufolge bestand am Samstag keine große Lawinengefahr. Möglicherweise habe sich die Lawine infolge starker Verwehungen gelöst, weil der neu gefallene Schnee noch nicht ausreichend mit dem Untergrund verbunden war, sagt der Sprecher der Bergrettung. Unter Bergsteigern gilt die Nordwand als "hochalpine Eistour", für die Seil und eine komplette Ausrüstung fürs Eisklettern erforderlich sind.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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