Havarie während SturmBeschädigtes Frachtschiff treibt auf Nordsee

Auf der Nordsee ist es zur Zeit äußerst stürmisch - was beim Warentransport zu Schwierigkeiten führt. Ein Frachtschiff treibt derzeit sogar manövrierunfähig mit Ruderschaden in der Deutschen Bucht. Ein zweites Schiff kann wieder flottgemacht werden.
Bei anhaltendem Sturm ist auf der Nordsee ein Frachter mit Ruderschaden in Schwierigkeiten geraten. Das Havariekommando im niedersächsischen Cuxhaven übernahm nach eigenen Angaben die Leitung des Einsatzes an dem 159 Meter langen Schiff "Santorini", das manövrierunfähig rund 120 Kilometer nordwestlich der Insel Helgoland mitten in der Deutschen Bucht trieb. Der Frachter war demnach unbeladen.
Die Einsatzzentrale für maritime Notfälle entsandte einen Notschlepper von seiner sogenannten Sturmposition zu dem Havaristen, der laut erster Lageerkundung sein Ruderblatt verlor. Ein speziell für Notschlepp- und Bergungsmanöver ausgebildetes Team wurde per Hubschrauber auf dem unter der Flagge von Barbados fahrenden Frachtschiff abgesetzt.
Bei jedem Sturm halten sich auf der deutschen Nordsee im Behördenauftrag Notschlepper bereit, um bei Problemen einzugreifen und Strandungen zu verhindern. Derzeit herrscht laut Havariekommando auf See Windstärke neun und starker Seegang mit bis zu sieben Meter hohen Wellen.
Schaden bei zweitem Schiff behoben
Sturm hat die Meere rund um Nordeuropa schon länger im Griff und sorgt inzwischen auch schon für Probleme beim Warentransport. Der Hamburger Containerterminalbetreiber HHLA teilte am Montag mit, dass seine Lagerkapazitäten wegen verzögerter Schiffsankünfte überschritten seien und die Anlieferung neuer Container per Lastwagen eingeschränkt werden müsse. Auch andere Häfen waren demnach betroffen.
Zwischenzeitlich übernahm das Havariekommando nach eigenen Angaben außerdem die Einsatzleitung an einem zweiten manövrierunfähigen Frachtschiff, das dichter an der deutschen Küste vor der ostfriesischen Insel Borkum mit Ruderproblemen zu kämpfen hatte. Demnach drohte eine Strandung. Die Besatzung der unter portugiesischer Flagge fahrenden 199 Meter langen "Merita" konnte den Schaden aber beheben. Ein Schlepper begleitete das Schiff noch eine Weile.