Panorama

2,9 Millionen noch diese Woche Biontech zieht Lieferung von Impfdosen vor

Zum Impfabstand heißt es von der Stiko, dass dieser "in der Regel" sechs Monate betragen solle.

Zum Impfabstand heißt es von der Stiko, dass dieser "in der Regel" sechs Monate betragen solle.

(Foto: picture alliance / SULUPRESS.DE)

Bis zum Jahresende sollen mehr als 20 Millionen Menschen geboostert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, erhält der Bund schon in dieser Woche Impfstoff, der eigentlich erst für die kommende Woche vorgesehen war. Im Laufe des Dezembers will Biontech noch zwei weitere Chargen liefern.

Der Mainzer Impfstoffhersteller Biontech zieht angesichts der großen Impf-Nachfrage die Lieferung von Millionen Impfdosen an Deutschland vor. In dieser Woche werde der Bund 5,8 Millionen Impfdosen erhalten, weil eine eigentlich erst für kommende Woche vorgesehene Liefercharge von 2,9 Millionen Dosen auf diese Woche vorgezogen werde, teilte eine Unternehmenssprecherin mit. Demnach reagiert Biontech mit dem Schritt auf den hochschnellenden Bedarf an Auffrischungsimpfungen. Im Laufe des Dezembers wolle Biontech zwei Chargen liefern: nochmals 2,9 Millionen Dosen in der übernächsten Woche sowie 2,4 Millionen Dosen Kinder-Impfstoff kurz vor Weihnachten, hieß es in dem Bericht.

Diese Zahlen gehen auch aus einer Übersicht des Bundesgesundheitsministeriums mit Lieferprognosen der Hersteller hervor, die auf den 18. November datiert ist. Bis zum Jahresende werden in Deutschland mehr als 20 Millionen Auffrischimpfungen ("Booster") länger zurückliegender Impfungen angestrebt. Neben dem Impfstoff von Biontech wird dabei auf das Vakzin von Moderna gesetzt.

Derweil hat die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre wissenschaftliche Begründung zu Auffrischimpfungen für alle Erwachsenen vorlegt und einen Impfaufruf an Ungeimpfte gerichtet. Die Zahl der Covid-19-Krankenhausaufnahmen sei bei ihnen je nach Alter und Region 5- bis 15­fach höher als bei Geimpften, heißt es im Fazit des veröffentlichten Papiers.

Stiko appelliert an Ungeimpfte

Die Zahl der noch nicht geimpften Erwachsenen in Deutschland wird darin mit rund 15 Millionen angegeben. Dies trage maßgeblich zur vierten Welle und zur hohen Zahl an Covid-19-Patienten in Krankenhäusern bei, schreibt das Gremium. Die Stiko hatte vor rund anderthalb Wochen bekannt gegeben, dass die Empfehlung zu Auffrischimpfungen auf alle Menschen ab 18 Jahren ausgeweitet wird. Es gilt aber nach wie vor, dass laut Stiko zuerst ältere und vorerkrankte Menschen einen Booster bekommen sollten.

"Auch bisher Ungeimpfte sollen vordringlich geimpft werden." Bei Menschen ab 30 seien für die Auffrischimpfung beide derzeit verfügbaren mRNA-Impfstoffe (Moderna und Biontech/Pfizer) "gleichermaßen geeignet", schreiben die Experten. Für Menschen unter 30 und Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel wird Biontech empfohlen.

Zum Impfabstand heißt es, dass dieser "in der Regel" sechs Monate betragen solle. Generell kürzere Abstände schienen wegen derzeit eingeschränkter Impfkapazitäten nicht durchführbar. Die STIKO geht anhand der Datenlage aber davon aus, dass immungesunde Geimpfte für mindestens sechs Monate "anhaltend gut geschützt" seien.

Bei Menschen höheren Alters und Immungeschwächten sehe man "etwas frühzeitiger einen deutlich nachlassenden Impfschutz vor schweren Erkrankungsverläufen". "Wann und für wen ggf. in Zukunft nach der ersten Auffrischimpfung weitere Auffrischimpfungen empfohlen werden, kann derzeit noch nicht gesagt werden", hält die STIKO fest.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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