Gefahrenkarte nach Bergsturz Blatten kann am alten Ortskern wieder aufgebaut werden
07.11.2025, 22:09 Uhr Artikel anhören
Blick auf Blatten Mitte Oktober 2025 - also viereinhalb Monate nach der Katastrophe.
(Foto: picture alliance/dpa/KEYSTONE)
Die Katastrophe ist verheerend. Ein meterhoher Schuttkegel zerstört im Mai mehr als 90 Prozent der Häuser des Dorfes. Ein Mensch kommt ums Leben. Nun wollen die Blattener neu starten. Die Einschätzung einer neuen Gefahrenkarte macht es möglich.
Die Hälfte des früheren Ortskerns des verschütteten Schweizer Dorfes Blatten kann wieder bebaut werden. Das geht aus einer neuen Gefahrenkarte hervor, die die Behörden vorgestellt haben. Insgesamt liegen aber 70 Prozent des Gemeindegebietes in einer Gefahrenzone, in der nicht gebaut werden kann. Für die Einwohner sei das eine gute Nachricht, sagt Bürgermeister Matthias Bellwald.
"Diese positive Meldung ist für uns fundamental", sagte er bei Vorstellung der neuen Gefahrenkarte. Man habe nun die Gewissheit, dass genügend sicheres Bauland für die Bevölkerung zur Verfügung stehe. Einige der rund 300 früheren Bewohner hatten bereits im September symbolisch einen ersten Spatenstich für den Wiederaufbau gesetzt. Die allermeisten wollen in ihrer alten Heimat neu bauen. Die ersten Häuser sollen 2029 schon wieder stehen.
Schäfer kam auf der Weide ums Leben
Oberhalb des Dorfes war am 28. Mai durch bröckelndes Gestein ein Gletscher abgebrochen und mit gewaltigen Schuttmassen ins Tal gestürzt. Blatten war angesichts der Gefahr geräumt worden. Ein Schäfer kam ums Leben, der an dem Tag auf einer Weide war. Durch den meterhohen Schuttkegel, der auf dem Dorf liegen blieb, staute sich dahinter das Flüsschen Lonza zu einem See. Mehr als 90 Prozent der Häuser wurden zerstört. Blatten liegt im Lötschental, rund 65 Kilometer Luftlinie südöstlich von Bern.
Die neue Gefahrenkarte weist aus, wo Überschwemmungen und Ufererosionen, Murgänge, Rutschungen, Fels- und Bergstürze, Stein- und Blockschlag, Lawinen oder Gletscherabbrüche für Gefahr sorgen könnten.
Quelle: ntv.de, mpe/dpa