Wegen falscher Visa festgesetzt Blockiertes Kreuzfahrtschiff darf Barcelona verlassen
04.04.2024, 13:52 Uhr Artikel anhören
Das Kreuzfahrtschiff "MSC Armonia" wurde im Hafen von Barcelona festgehalten.
(Foto: dpa)
Mit zwei Tagen Verspätung verlässt ein Kreuzfahrtschiff den Hafen von Barcelona. Es war wegen ungültiger Visa einiger Passagiere festgesetzt worden. Diese sind nun nicht mehr an Bord - sie müssen im Transitbereich ausharren, bis ihre Situation geklärt ist.
Ein Kreuzfahrtschiff, das mit rund 1500 Passagieren wegen gefälschter Visa seit Dienstag in Barcelona festgesetzt war, darf seine Route fortsetzen. Die "MSC Armonia" werde nach einem Abkommen mit den spanischen Behörden in Kürze auslaufen und nach Italien weiterfahren, teilte die Reederei MSC mit.
Das Schiff werde am Montag in Marghera in Venetien eintreffen, hieß es - allerdings ohne die 69 Passagiere aus Bolivien, die über keine gültigen Schengen-Visa verfügen. Sie müssen im Transitbereich des Hafens der katalanischen Metropole auf die Klärung ihrer Situation warten, wie ein Behördensprecher auf Anfrage mitteilte. Vermutlich werden sie nach Lateinamerika zurückgeführt.
Die Gruppe der Bolivianer, zu der auch Familien mit Kindern gehören, hätten sich in Brasilien eingeschifft, war am Mittwoch berichtet worden. Sie durften in Barcelona das Schiff jedoch nicht wie die anderen Passagiere für einen Landgang verlassen, schrieb unter anderem die spanische Zeitung "La Vanguardia". Das Kreuzfahrtschiff, das seine Reise durch das Mittelmeer eigentlich schon am Dienstag fortsetzen sollte, wurde vorläufig festgesetzt.
Betrugsvorwürfe gegen Reiseagentur
In Spanien lebende Angehörige der Bolivianer an Bord sagten, diese Menschen seien betrogen worden. Eine Agentur in Südamerika habe die Passage und die Visa online angeboten und pro Person bis zu 10.000 US-Dollar (9230 Euro) berechnet. Ebenfalls zugesagte Rückflugtickets habe diese Agentur nach Abfahrt des Kreuzfahrtschiffes von Brasilien in Richtung Europa storniert, zitierte "La Vanguardia" Angehörige. Die Polizei schließe jedoch nicht aus, dass die Bolivianer eigentlich illegal nach Spanien gelangen wollten.
Die Reederei hatte am Mittwoch auf Anfrage mitgeteilt, dass sie mit den spanischen Behörden zusammenarbeite, um die Situation der Passagiere mit ungültigen Papieren zu regeln. "Obwohl ihre Dokumente beim Einschiffen in Brasilien überprüft wurden, ergab die weitere Untersuchung, dass es sich bei den Visa um ausgeklügelte Fälschungen handelt, die nicht für die Einreise in den Schengen-Raum gültig sind", betonte MSC.
Quelle: ntv.de, lar/dpa