Rekordfund in Southampton Briten entdecken Bananenkisten voller Kokain
23.02.2024, 08:43 Uhr Artikel anhören
In den Bananenkisten lagen auch große Kokainblöcke.
(Foto: dpa)
Im britischen Hafen Southampton werden Grenzschutzbeamte auf eine Bananenlieferung aufmerksam. In den Kisten mit den Südfrüchten finden sie eine rekordverdächtige Drogenlieferung.
Britische Ermittler haben 5,7 Tonnen Kokain sichergestellt, die auf dem Weg nach Hamburg waren. Mit einem geschätzten Straßenverkaufswert von 450 Millionen Pfund (525 Millionen Euro) handele es sich um die bisher größte Lieferung sogenannter Klasse-A-Drogen, die in Großbritannien beschlagnahmt wurde, teilten die National Crime Agency (NCA) und der britische Grenzschutz in der Nacht mit.
Das Rauschgift sei am 8. Februar im Hafen der südenglischen Stadt Southampton beschlagnahmt worden. Die Drogen waren demnach in einem Container mit Bananen aus Südamerika versteckt. Von Hamburg sollte das Kokain weiterverbreitet werden. Gemeinsam mit europäischen Partnern sollten nun die beteiligten kriminellen Netzwerke identifiziert werden, hieß es.
"Diese rekordverdächtige Beschlagnahme bedeutet einen großen Schlag für die beteiligten internationalen Kartelle der organisierten Kriminalität und verwehrt ihnen massive Gewinne", sagte NCA-Direktor Chris Farrimond. "Obwohl die Sendung in diesem Fall für Kontinentaleuropa bestimmt war, habe ich keinen Zweifel, dass ein erheblicher Teil wieder hier im Vereinigten Königreich gelandet und von britischen kriminellen Banden verkauft worden wäre."
Ernsthafte Störung
Andy Mason, Leiter der Drogenbekämpfungsabteilung der NCA, sagte der BBC: "Dies ist ein gewaltiger finanzieller Schlag für eine kriminelle Gruppe und wird sie ernsthaft stören." Es habe in letzter Zeit in Europa viele Beschlagnahmungen gegeben. Offenbar nehme die Produktion in Südamerika weiter zu. "In Kolumbien … ist die Produktion von Kokablättern seit 2020 um über 40 Prozent gestiegen, es ist also ein herausforderndes Umfeld."
Der bisher größte Kokainfund in Großbritannien waren 3,7 Tonnen, die 2022 ebenfalls in Southampton am Ärmelkanal sichergestellt wurden. Nach NCA-Schätzungen verdienen kriminelle Banden im Vereinigten Königreich mit Kokain jedes Jahr rund vier Milliarden Pfund. In den vergangenen Jahren sei die Gewalt im Zusammenhang mit dem Drogenhandel exponentiell angestiegen.
Quelle: ntv.de, sba/dpa