Experimentelles Medikament eingesetztBritin überlebt Ebola-Infektion

Gut zwei Wochen lang wird Anna Cross in einem Londoner Krankenhaus behandelt. Sie hatte sich bei einem Hilfseinsatz in Sierra Leone mit dem Ebola-Virus angesteckt. Nun wird die 25-Jährige geheilt entlassen - möglicherweise dank eines Medikaments.
Eine britische Ebola-Patientin ist nach der Behandlung mit einem experimentellen Medikament aus dem Krankenhaus entlassen worden. Die 25 Jahre alte Reservistin dankte am Freitag Ärzten und Pflegern des Royal Free Hospital in London. "Sie hat sich vollkommen erholt und trägt den Virus nicht mehr in sich", sagte ihr Arzt Michael Jacobs.
Anna Cross sei die weltweit erste Patientin, der das Medikament MIL 77 verabreicht worden sei. Nach Angaben des Virologen Jonathan Ball von der Universität in Nottingham ist aber unklar, ob es tatsächlich das Medikament war, das die Frau geheilt hat. Um sicher sagen zu können, ob MIL 77 wirkt, muss das Medikament häufiger eingesetzt werden.
Die Behandlung sei sehr gut verlaufen, es seien keine Nebenwirkungen zu beobachten gewesen, berichtete Jacobs. MIL 77 ähnelt seinen Angaben zufolge dem experimentellen Antikörper-Cocktail ZMapp. Dieser wurde mangels Alternativen bereits bei einigen Ebola-Patienten eingesetzt. Cross hatte sich bei einem Hilfseinsatz in Sierra Leone mit dem Ebola-Virus infiziert.
In den am stärksten betroffenen westafrikanischen Ländern Liberia, Sierra Leone und Guinea starben nach WHO-Angaben bereits insgesamt mehr als 10.000 Menschen an dem Virus. Fast 25.000 Menschen in neun Ländern infizierten sich mit Ebola.