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Schwergewicht will hoch hinaus Britischer Teenager wird Sumo-Ringer in Japan

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Sumo ist seit mehr als 2000 Jahren ein wichtiger Sport in Japan (Symbolbild).

Sumo ist seit mehr als 2000 Jahren ein wichtiger Sport in Japan (Symbolbild).

(Foto: picture-alliance / dpa)

Dass man mit viel Gewicht nicht unsportlich sein muss, zeigt Nicholas Tarasenko. Der 15 Jahre alte Brite ist auf dem besten Weg, ein erfolgreicher Sumo-Ringer zu werden. Als einer von wenigen bekommt er ein Stipendium für eine renommierte Akademie in Japan.

Wenig Kontakt zu Eltern und Freunden, ein strenger Trainingsplan und 7000 Kalorien pro Tag: Um seinen Traum zu verwirklichen, muss Nicholas Tarasenko aus dem britischen Hull einiges auf sich nehmen - und zwar wortwörtlich. Der 15-Jährige möchte als Sumo-Ringer durchstarten.

Dafür trainiert Tarasenko künftig mit zehn weiteren Sumo-Anwärtern an einer renommierten Akademie in Japan. Finanziert werde die Ausbildung über ein Stipendium, berichtet die britische "Sun".

Bis er sein volles Potenzial erreicht hat, darf der 1,90 Meter große Tarasenko seine Familie nur gelegentlich sehen. Zeit hätte er vermutlich ohnehin wenig dafür, denn er muss sich nach einem strengen Trainingszeitplan richten. Mit dazu gehört auch, dass er lernt, eine spezielle japanische Suppe zu kochen. Diese Chankonabe ist Teil seiner täglichen 7000-Kalorien-Diät.

Tarasenko kam durch seinen Vater zum Sumo

"Ich habe eine Chance bekommen und werde sie mit aller Kraft nutzen. Ich hoffe, in die oberen Ränge aufzusteigen. Das motiviert mich, erfolgreich zu sein", sagt Tarasenko zu "The Sun". Er ist erst der zweite britische Sumo-Ringer, der es nach Japan schafft. Seine Liebe zum Sumo entdeckte er durch seinen Vater Georgi Zilkin.

Der Besitzer einer Karaoke-Bar machte seinen Sohn bei einer Reise in seine Heimat Estland mit einem Sumo-Ringer bekannt. "Mein Vater hatte Verbindungen zu einem Sumo-Ringer, der in Japan den höchsten Rang erreichte, und er veranstaltet jedes Jahr ein Turnier. Irgendwie habe ich es geschafft zu gewinnen. Meine Gegner waren sehr stark. Von da an war mir klar, dass Sumo-Ringen der richtige Sport für mich ist."

Sumo-Ringen ist eine traditionelle japanische Form des Ringkampfs und gilt als Japans Nationalsport. Dabei treten zwei Kämpfer, sogenannte Sumōtori oder Rikishi, in einem erhöhten Ring, dem Dohyō, gegeneinander an. Ein Kampf geht oft nur wenige Sekunden, weil die Ringer mit viel Kraft und Technik vorgehen.

Eine Besonderheit im Vergleich zu anderen Ringsportarten: Es gibt im Sumo keine Gewichtsklassen. Im Durchschnitt wiegen die Ringer etwa 160 Kilogramm, es gibt aber auch vereinzelt Profis, die knapp 300 Kilogramm auf die Waage bringen. Zudem gibt es im Sumo viele Rituale mit spiritueller Bedeutung, die zum Kampf gehören. Ziel ist es, den Gegner entweder aus dem Ring zu drängen oder ihn so aus dem Gleichgewicht zu bringen, dass er mit einem anderen Körperteil als den Fußsohlen den Boden berührt.

Quelle: ntv.de, akr

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