Spürhund findet Datenträger Campingplatz Lügde erneut durchkämmt
27.02.2019, 17:27 Uhr
Der Campingwagen, aus dem die inzwischen verscholllenen Beweismittel stammen, ist versiegelt. Nun durchkämmt die Polizei das Gelände mit Spürhund noch einmal.
(Foto: picture alliance/dpa)
Nach schweren Ermittlungspannen im Missbrauchsfall Lügde durchsucht die Polizei Bielefeld noch einmal den Campingplatz. Ein Spürhund für Datenträger findet einen USB-Stick. Zuvor verschwanden in einem Camper sichergestellte CDs aus der Asservatenkammer.
Auf einem Campingplatz bei Lügde in Nordrhein-Westfalen hat die Polizei erneut nach Hinweisen auf einen massenhaften sexuellen Missbrauch von Kindern gesucht. Spezialisten durchkämmten den Tatort und sicherten Spuren, erklärte die Polizei Bielefeld am Nachmittag. Dabei fand ein Spürhund, der auf die Suche nach Datenträgern spezialisiert ist, einen USB-Stick und weitere Datenträger. Der von der Justiz des Landes Sachsen geliehene Schäferhund Artus habe den USB-Stick in der Behausung des Hauptbeschuldigten entdeckt. Der Datenträger sei demnach noch nicht auf Inhalte geprüft worden, hieß es weiter. Die Spurensuche auf dem Campingplatz sollte auch am Donnerstag fortgesetzt werden.
Seit 2008 waren den bisherigen Erkenntnissen zufolge auf dem Campingplatz im lippischen Lügde an der Landesgrenze zu Niedersachsen mindestens 31 Kinder im Alter von 4 bis 13 Jahren in mehr als 1000 Fällen Opfer sexuellen Missbrauchs geworden. Ob es schon vor 2008 Fälle gab, wird derzeit geprüft.
Zuerst hatte die Polizei des Kreises Lippe die Ermittlungen geführt und zahlreiche Datenträger mit Beweismaterial sichergestellt. Nach mehreren schweren Pannen, bei denen Datenträger vom Campingplatz aus der Asservatenkammer der Kreispolizei verschwunden waren, hatte NRW-Innenminister Herbert Reul die Ermittlungen an die Polizei in Bielefeld übertragen.
Quelle: ntv.de, mau/dpa/AFP