Feuerwehr rätselt über Ursache Carolabrücke in Dresden teilweise eingestürzt
11.09.2024, 06:26 Uhr
Die Carolabrücke in Dresden ist eine wichtige Verkehrsader - sie verbindet Alt- und Neustadt. In der Nacht stürzt ein großer Teil der Brücke plötzlich ein. Neben dem Verkehr beeinträchtigt das auch die Fernwärmeversorgung.
Ein Teil der Carolabrücke in Dresden ist in der Nacht in die Elbe gestürzt. Der Einsturz betreffe den Fußgänger- und Radweg sowie die Straßenbahngleise, teilte ein Sprecher des Lagezentrums mit. Nach Angaben der Feuerwehr Dresden geht es um eine Länge von 100 Meter. Es kommt demnach zu einem starken Heißwasseraustritt aus dem Brückenkopf der Altstädter Seite.
Von den Dresdner Verkehrsbetrieben hieß es, die letzte Straßenbahn habe die Brücke um 2:50 Uhr, 18 Minuten vor dem Einsturz, passiert. Somit seien Fahrgäste und Fahrzeuge nicht zu Schaden gekommen. Dort seien an Wochentagen die Linien 3 und 7 stündlich auch nachts unterwegs. Betroffen sei die südliche Hälfte der Brücke, die die Straße Terrassenufer und ein Stück der Elbe überspanne. Es gebe verschiedene Umleitungen.
"Akute Einsturzgefahr"
"Wir rechnen damit, dass weitere Teile der Brücke einstürzen könnten", sagte ein Sprecher der Feuerwehr. "Es besteht Lebensgefahr" auf und an der Brücke, hieß es. Derzeit sei eine Drohnenstaffel im Einsatz, um das Ausmaß der Schäden zu erkunden.
Durch den Einsturz sind laut Feuerwehr auch zwei große Versorgungsleitungen für Fernwärme beschädigt worden. Das wirke sich derzeit auf die gesamte Stadt aus. "Das ausströmende Heißwasser hat Teile des Terrassenufers komplett unter Wasser gestellt", so ein Sprecher. Die Feuerwehr geht zudem davon aus, dass ein Defekt der Fernwärmeleitung die Ursache des Einsturzes sein könnte. Eine Sprecherin des Fernwärmenetz-Betreibers sagte später, die zerborstenen Leitungen seien Folge des Brückenkollapses und nicht die Ursache.
Der gesamte Bereich wurde abgesperrt. Die Bevölkerung wird gebeten, die Zufahrten zur Carolabrücke weiträumig zu meiden und "Einsatzkräfte nicht zu behindern". Die Brücke verbindet in Dresden Alt- und Neustadt.
Am frühen Morgen war es in dem Bereich noch relativ ruhig. Im Berufsverkehr ist jedoch mit deutlichen Behinderungen zu rechnen, Straßenbahnen werden umgeleitet, ebenso der Autoverkehr. Die Bundeswasserstraße ist gesperrt, wie die Polizei mitteilte, ebenso der Elberadweg und das Terrassenufer. "Gegenwärtig finden sich die Sachverständigen der einzelnen Gewerke, der Stadtverwaltung und aller beteiligten Partner ein, um das weitere Vorgehen zu besprechen", hieß es von der Feuerwehr.
Quelle: ntv.de, gri/mba