Sorge vor EskalationChemnitzer Polizei sucht Bewaffneten

Die Region Chemnitz ist im Ausnahmezustand: Die Polizei sucht mit über 200 Beamten nach einem Mann, der sich Waffen besorgt haben soll. Schon seit Längerem soll er Streit mit seiner Ex-Freundin haben.
Sirenengeheul und Hubschrauberrattern: Nach einem offenbar eskalierten Beziehungsstreit sucht die Polizei rund um Chemnitz mit einem Großaufgebot nach einem womöglich bewaffneten Mann. Bereits seit Sonntagnachmittag laufe ein Einsatz zur "Bewältigung einer Bedrohungslage", so die Polizei. Bei dem Gesuchten handelt es sich um einen 29-Jährigen.
Schwerpunkt der Suche liege im Bereich Chemnitz, Hartmannsdorf und Limbach-Oberfrohn. Am Sonntag habe es Hinweise darauf gegeben, dass sich der Mann eine Schusswaffe besorgt haben könnte. Neben einem Hubschrauber und einem Personensuchhund waren auch Spezialkräfte des Landeskriminalamtes im Einsatz. Bis zum Nachmittag waren rund 230 Beamte an der Suche beteiligt.
Laut Polizei besteht seit geraumer Zeit ein Konflikt zwischen dem 29-jährigen und seiner gleichaltrigen Ex-Freundin sowie deren Familie. Zuletzt habe es am Sonntagmorgen eine Konfrontation gegeben. Mittags gab es Hinweise darauf, dass sich der Mann bewaffnet haben könnte. Eine weitere Eskalation sei nicht auszuschließen gewesen, hieß es. Daher habe die Polizei ihre Maßnahmen eingeleitet.
Auto parkte im Zentrum
Die Frau und ihre Familie seien vorsorglich in Sicherheit gebracht worden. Der Mann war zuletzt am Sonntagmorgen im Stadtzentrum gesehen worden. Dort wurde auch sein Auto gefunden und sichergestellt. Mögliche Aufenthaltsorte des 29-Jährigen seien überprüft worden. Beamte in Uniform und in Zivil überwachen mögliche Anlaufstellen des Mannes.
Vor knapp einem Monat hatte ein bewaffneter Ex-Soldat die Polizei in der Königsbrücker Heide nordöstlich von Dresden mehrere Tage in Atem gehalten. Der 33-Jährige hatte sich schwer bewaffnet auf einem ehemaligen Militärgelände verschanzt. Dort war er von der Polizei gestellt worden. Der Mann, der zuvor eine 75-jährige Nachbarin getötet haben sollte, hatte sich selbst erschossen.