Weitere Taten möglich DNA-Spur überführt Göhrde-Mörder
28.12.2017, 11:15 Uhr
Die Taten in dem idyllischen Waldgebiet ließen die Menschen in all den Jahren nicht los.
(Foto: picture alliance / dpa)
Fast 30 Jahre liegen die Taten mittlerweile zurück, die als die Göhrde-Morde bekannt wurden. Zwei Paare wurden in einem Wald bei Lüneburg ermordet. Nun ist sich die Polizei sicher: Sie weiß, wer der Täter war.
Nach fast 30 Jahren hat die Polizei den Täter im Fall der Göhrde-Morde ermittelt. In dem Waldstück bei Lüneburg in Niedersachsen waren im Mai und im Juli 1989 zwei Paare ermordet entdeckt worden. Trotz jahrelanger Ermittlungen konnten die Taten jedoch nicht aufgeklärt werden.
Nun habe die Anwendung neuer DNA-Analysemethoden den Verdacht gegen einen Mann erhärtet, den die Polizei schon länger für den Täter hält. Bei ihm handelt es sich um einen Friedhofsgärtner, der sich bereits 1993 das Leben genommen hat. Als DNA-Material standen zwei Haare zur Verfügung. Sie waren in einem der Autos der Opfer gefunden worden. Staatsanwältin Wiebke Bethke erklärte dazu: "Das lässt den Schluss zu, dass er mit den Göhrde-Morden in Zusammenhang stehen könnte." Es lasse sich keine andere Verbindung zwischen den Opfern und dem Mann herstellen, über die die DNA-Spur in das Auto hätte gelangt sein können.
Kurt-Werner W. wurde bereits mit einem anderen Tötungsverbrechen in Verbindung gebracht. Die 41-jährige Birgit M. war am 14. August 1989 spurlos verschwunden. Im September 2017 werden auf dem Grundstück des Friedhofsgärtners ihre sterblichen Überreste gefunden. Ihr Bruder, der frühere Hamburger LKA-Chef, hatte nicht geruht, bis er das Schicksal seiner Schwester aufgeklärt hatte.
Überlebender Komplize?
Möglicherweise hatte Birgit M. den damals 40-jährigen Täter bei einem Reitausflug nach einem der Morde gesehen. Der Polizeimitteilung zufolge fanden sich bei einer frühen Durchsuchung bei Kurt-Werner W. "Videoaufzeichnungen von Fernsehsendungen über die Göhrdemorde und der verschwundenen Birgit M. sowie Bildschirmtext-Auszüge mit aufgelisteten Namen mit Bezug zu einem der Opfer der Göhrdemorde".
Demnach vermutet die Polizei, dass W., der wegen Sexualstraftaten vorbestraft war, bei seinen Taten nicht immer allein gehandelt hat. Nach einem möglichen Komplizen suchen die Ermittler nun weiter. Er könnte für weitere Morde infrage kommen.
Quelle: ntv.de, sba