Panorama

Eine Million Dollar SchadenersatzDSK verklagt Zimmermädchen

15.05.2012, 12:25 Uhr

Vor einem Jahr wird aus einem der mächtigsten Männer der Welt ein mutmaßlicher Sexualstraftäter in Einzelhaft. Ohne die Affäre wäre Dominique Strauss-Kahn vielleicht französischer Präsident geworden. Doch es kam anders, und nun verlangt DSK von dem Zimmermädchen, das ihm Vergewaltigung vorwirft, ein Million US-Dollar.

Angesichts des bevorstehenden Zivilprozesses wegen Vergewaltigungsvorwürfen in den USA geht Dominique Strauss-Kahn in die Gegenoffensive: Wegen Verleumdung fordert der ehemalige Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) nun eine Million Dollar (rund 780.000 Euro) Schadenersatz von dem Zimmermädchen Nafissatou Diallo.

Diallo wirft ihm vor, sie vor einem Jahr in einem New Yorker Luxushotel zum Oralsex gezwungen zu haben. Dies geht aus der Gegenklage von Strauss-Kahns Anwälten beim Obersten Gericht in der Bronx hervor, aus der die "New York Post" zitierte.

In dem am Montag eingereichten Dokument werfen Strauss-Kahns Anwälte der 33-jährigen Hotelangestellten vor, die Strafverfolgungsbehörden "wissentlich und absichtlich" belogen zu haben. Die "infamen und mutwilligen falschen Vorwürfe" hätten Strauss-Kahns Ansehen untergraben und "andere beruflichen Chancen" beschädigt.

Strauss-Kahn war Mitte Mai 2011 am New Yorker Flughafen JFK festgenommen und wegen versuchter Vergewaltigung und erzwungenem Oralsex angeklagt worden. Er musste als IWF-Chef zurücktreten, seine Hoffnungen, von den französischen Sozialisten zum Präsidentschaftskandidaten nominiert zu werden, zerschlugen sich.

Die US-Justiz stellte die Strafverfolgung wegen Zweifeln an Diallos Glaubwürdigkeit Ende August ein. Am vergangenen Dienstag gab ein Gericht in New York grünes Licht für ein Zivilverfahren gegen den 63-Jährigen. Diallo fordert Schadenersatz in nicht genannter Höhe.

Quelle: ntv.de, AFP

Nafissatou Diallo