Panorama

Die Unglücksbrücke in Genua Das ist das Polcevera-Viadukt

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Ihre Ausmaße sind gewaltig: Fast zwei Kilometer lang und über 40 Meter hoch überspannt das Polcevera-Viadukt in Genua Industrieanlagen, Bahngleise und einen Fluss. Das mehr als 50 Jahre alte Bauwerk wurde gerade saniert.

Die in Genua eingestürzte Brücke ist mehr als 50 Jahre alt. Sie wurde in den 1960er-Jahren erbaut. Den Behörden zufolge stürzte ein etwa 100 Meter langes Teilstück in gut 40 Metern Höhe ein. Das Bauwerk wird offiziell als Polcevera-Viadukt bezeichnet, umgangssprachlich aber Ponte Morandi genannt. Es überquert unter anderem Gleisanlagen, ein Gewerbegebiet und Wohnhäuser

Zum Unglückszeitpunkt gab es an dem Bauwerk laut Autobahn-Betreiber Autostrade Arbeiten, um das Fundament der Fahrbahn auf dem Viadukt zu verstärken. "Die Arbeiten und der Gesamtzustand der Brücke wurden ständig überwacht", teilte das Unternehmen mit, das von Atlantia kontrolliert wird. Hinter dem Atlantia-Konzern steht die Benetton-Familie.

Das Viadukt verbindet die Stadtteile Sampierdarena und Cornigliano. Sie ist das Ende der A7 von Mailand und der Beginn der A10 nach Nizza. Die vierspurige Schrägseilbrücke wird von drei jeweils gut 90 Meter hohen Pylonen gehalten. Zwei der drei Abschnitte sind jeweils über 200 Meter lang, der dritte noch über 120 Meter.

Architekt der Brücke ist der Italiener Riccardo Morandi. Er starb bereits 1989. Sein insgesamt 1882 Meter langes Bauwerk in Genua wurde am 4. September 1967 nach knapp vierjähriger Bauzeit fertiggestellt. Vom gleichen Architekten stammt auch die General-Rafael-Urdaneta-Brücke In Venezuela. Das mehr als 8,5 Kilometer lange Bauwerk galt zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung 1962 als längste Schrägseilbrücke der Welt. Im April 1964 stieß ein Tanker gegen die Brücke. Zwei Pfeiler stürzten ein. Sieben Menschen kamen ums Leben. Die Brücke wurde repariert.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

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