Panorama

Winter-Comeback unwahrscheinlich Der Frühling bleibt - die 20-Grad-Marke wackelt

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An der Binnenalster wagen sich die Hamburger langsam wieder nach draußen.

An der Binnenalster wagen sich die Hamburger langsam wieder nach draußen.

(Foto: dpa)

Nachts ist es noch kühl, doch tagsüber fühlt es sich schon sehr nach Frühling an. Wie ntv-Meteorologe Björn Alexander berichtet, können sich manche Landstriche in der zweiten Wochenhälfte auf Temperaturen von bis zu 20 Grad einstellen. Allergiker sind jedoch arg geplagt - und dürfen auf vereinzelte Schauer hoffen.

ntv.de: Der Frühling scheint gekommen, um zu bleiben. Tagsüber wärmt die Sonne, nur nachts ist es noch kühl. Wie lange bleibt es noch frostig?

Björn Alexander: Die zweite Wochenhälfte wird nachts weniger kalt und der Frost wird seltener. Und auch tagsüber wird es immer wärmer, sodass die 20-Grad-Marke erstmalig in diesem Jahr fallen könnte.

Ist das eher früh oder spät für die 20 Grad?

In sehr milden Februar-Phasen, wie wir sie beispielsweise in den Jahren 2020 und 2021 erlebt haben, sind es auch schon früh im Jahr 20 Grad und mehr gewesen. Zumal auch die Temperaturrekorde im Februar bei den Spitzenwerten im Bereich von 20 bis 23 Grad liegen. Insofern sind wir jetzt eigentlich eher im normalen Zeitfenster für die volle Frühlingswärme.

Wie warm kann es im März überhaupt werden?

Die Rekordwerte im März bewegen sich mit den Spitzenreitern bei 25 bis knapp 27 Grad. Aber: Der März kann natürlich auch noch eisige Kälte, wie die Rekorde bei den Tiefstwerten mit deutlich unter minus 20 Grad belegen. Insofern liegen zwischen den beiden Grenzen mal locker 45 bis über 50 Grad Unterschied.

Ein eiskaltes Wintercomeback müssen wir aber wohl nicht mehr fürchten, oder?

Dass es so extrem kalt wird, ist äußerst unwahrscheinlich. Dass es aber kühler und wechselhafter weitergeht und auch im Flachland hier und da noch Flocken vorbeischneien, ist allerdings nicht auszuschließen. Und vielleicht kommen unbeständigere Zeiten auch dem einen oder anderen unter uns ganz gelegen - zumindest die Allergiegeplagten könnten vielleicht ein paar atmosphärische Duschen gebrauchen.

Welche Pollen fliegen denn aktuell?

Im Fokus stehen vor allem Erle und Hasel, die gebietsweise in hohen bis sehr hohen Konzentrationen unterwegs sind. Weniger belastend, aber ebenfalls vorhanden sind die Pollen von Weide, Ulme und Pappel. Für Allergiker ein unheiliger Mix, da die Nasenschleimhäute unter der sehr trockenen (Heizungs-) Luft sicherlich noch angegriffener sein können als in unbeständigeren Witterungsphasen. Erschwerend kommt in einigen Gebieten noch eine erhöhte Feinstaubbelastung dazu.

Wo wäre das?

Besonders im Westen sowie generell in Teilen der Nordhälfte. Hier sollten die sportlichen Aktivitäten im Freien gegebenenfalls den entsprechenden Warnungen angepasst werden - vor allem mit dem Fokus auf empfindliche Menschen, wie Asthmatiker oder Kleinkinder. Last but not least gilt in Sachen Empfindlichkeit auch noch der Hinweis auf den UV-Index, also die Sonnenbrandgefahr.

Jetzt schon Sonnenbrände?

Der UV-Index erreicht in der extrem trockenen Luft von der breiten Mitte südwärts Werte von 3 bis 4. Das entspricht vielfach einer mittleren Belastung, die bei empfindsamen Hauttypen bereits Sonnenbrände verursachen kann. Nochmals deutlich größer ist die Gefahr in den Alpen zum sogenannten Frühlingsski oder zum Wandern. Der UV-Index liegt im Hochgebirge gerne schon bei Stufe 5 bis 6, was einer hohen Belastung entspricht.

Von der Kehrseite auf die Sonnenseite - wie sind die Details für die nächsten Tage?

Bis einschließlich Freitag gibt es - nach Auflösung von ganz vereinzelten Frühnebelfeldern - viel Sonnenschein. Dünne hohe Wolkenfelder stören nur selten, können aber von heran wehendem Saharastaub in der höheren Atmosphäre noch einen milchigen Schleier hinzubekommen. Die Höchstwerte liegen am Mittwoch bei 10 bis 16 sowie am Donnerstag und Freitag bei frühlingshaften 13 bis 19 Grad. Nur an der Küste bleibt es mit 8 bis 12 Grad frischer.

Welche Aussichten beschert uns der Start ins Wochenende?

Am Samstag bleibt es überwiegend sonnig, auch wenn zeitweise Wolkenfelder und Saharastaub durchziehen. Dazu wird es frühlingshaft warm mit 14 bis 19 Grad. Eventuell gibt es an der Grenze zu Benelux zum ersten Mal in diesem Jahr 20 Grad. Einzig auf den Nord- und Ostseeinseln bleibt es noch kühl bei 8 bis 12 Grad.

Was bringt uns der Sonntag?

So ganz allmählich scheint unser Schönwetterhoch "Ingeborg" bröckeln zu wollen. Damit wären im Südwesten und Westen sowie möglicherweise auch im Osten kompaktere Wolken unterwegs. Je nach Wettermodell wären auch erste Schauer denkbar. Dabei lebt der Ostwind allmählich auf und bringt uns kühlere Luft bei 13 bis 18, an der See um die 7 bis 11 Grad.

Und nächste Woche?

Sind noch viele Fragezeichen in den Wettercomputern und -prognosen unterwegs. Dass es ganz ohne Hochdruckgebiet geht, ist in Anbetracht der äußerst trockenen Langfrist für den Gesamtmonat März zwar unwahrscheinlich. Dennoch bringen einige Wettermodelle auch Niederschläge mit. Manche Prognosen schicken sogar Schneeschauer bis herunter ins Flachland ins Rennen. Denn - und das ist bei den meisten Ansätzen so - es dürfte wieder kühlere Luft mitmischen.

Quelle: ntv.de

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