Panorama

Explosive Wetterlage Deutschland erwartet heftige Unwetternacht

Vielerorts drohen volllaufende Keller.

Vielerorts drohen volllaufende Keller.

(Foto: imago images/Jan Eifert)

Es könnten die in diesem Jahr bisher heftigsten Unwetter werden. In weiten Teilen Deutschlands drohen Gewitter, Starkregen, Hagel oder Sturmböen. Auch Gewitter-Superzellen könnten sich entwickeln, erklärt ntv-Meteorologe Björn Alexander. Erst Mitte der Woche entspannt sich die Situation.

ntv: Nach der Hitze kommen Blitze. Wie ist die Wetterlage?

Nachdem uns zunächst einmal ein Schwall Hochsommerluft mit Spitzenwerten von um die 30 Grad erreicht hat, wird die Luft von Südwesten feuchter und damit schwüler. Gleichzeitig rückt von Frankreich und Benelux Gewittertief "Xero" heran. Eine brisante und zum Teil explosive Wetterlage, die zum ersten Mal in diesem Jahr für eine flächige Unwetterlage und nicht nur für punktuelle Gewitter und Unwetter sorgen wird.

Wie entwickelt sich die Unwettersituation weiter?

Momentan sind erst einmal einzelne, aber teils kräftige Gewitter, die insbesondere im Westen schon für sommerliche Starkregen und Hagel sorgen. Doch das ändert sich am späteren Abend und in der Nacht zum Dienstag. Denn aktuell braut sich über der Schweiz und Ostfrankreich ein größerer Unwetter- und Hagelkomplex zusammen und erfasst in den Abendstunden den Südwesten unseres Landes. In der Nacht verlagert sich der Schwerpunkt der Unwetter dann über die Landesmitte nordwärts.

Mit welchen Gefahren müssen wir rechnen?

Derzeit sprechen die Wettercomputer dafür, dass es eine der schwersten, vielleicht sogar die schwerste Unwetterlage des Jahres 2021 bisher werden könnte. Binnen wenigen Stunden könnten in diesem großen Gewitterkomplex 50 bis 80 Liter Regen pro Quadratmeter fallen und für Überschwemmungen und vollgelaufene Keller sorgen. Hagel und schwere Sturmböen sind ebenfalls möglich.

ntv-Wetterexperte Björn Alexander.

ntv-Wetterexperte Björn Alexander.

Welche Entwicklung sehen die Vorhersagen für den Dienstag?

Ausgangs der Nacht werden die Reste des nächtlichen Gewitterclusters im Norden noch Starkregen bringen. Das betrifft insbesondere den Bereich vom Harz und den Mittelgebirgen bis zur Nordsee. Parallel entwickeln sich dann aber bereits die nächsten Gewitterzellen, die in der schwülen und fast schon tropisch anmutenden Luft nahezu landesweit für Unwetter durch Platzregen, Hagel und Sturmböen sorgen können. Auch das Potential für die sogenannten Superzellen mit großem Hagel und Orkanböen ist gegeben. Das gilt besonders im Bereich Bodensee und Alpenrand. Dazu bleibt es bei den schwül-warmen bis -heißen Sommerwerten zwischen 21 und 28, im Osten 28 bis 32 Grad.

Was machen die Unwetter beim EM-Achtelfinale zwischen England und Deutschland am Abend?

Aus heutiger Sicht lässt sich das im Detail leider kaum vorhersagen. Allerdings sollte schon mal der Plan B gemacht werden. Also klassisch drinnen vorm Fernseher oder welchem Gerät auch immer. Und wenn es die Wetterlage zulässt, dann rasch raus ins Freie.

Welche Wettergefahren wird uns der Mittwoch bringen?

Das Unwettertief dreht sich weiterhin über Deutschland und damit sind nach wie vor intensive Gewitter und Starkregen möglich. Ein Schwerpunkt könnte hierbei der Osten sein. Allerdings sind die Wettermodelle sich mit der Verteilung der Unwetter noch ziemlich unsicher. Fakt ist aber, dass die Temperaturen mit 17 bis 25 Grad schon mal deutlich runtergehen und dass zum Donnerstag und Freitag die Unwettergefahr immer geringer wird.

Quelle: ntv.de

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