"Verity" in Nordsee gesunkenDrei Taucher nach Frachterunglück im Einsatz

Als Ende Oktober zwei Frachtschiffe auf der Nordsee zusammenstoßen, sinkt eines der beiden. Die Behörden gehen davon aus, dass fünf Seeleute der "Verity" bei dem Unglück ums Leben gekommen sind. Vier von ihnen werden noch vermisst. Taucher prüfen jetzt, ob ihre Leichen an Bord sind.
Der Taucheinsatz an der gesunkenen "Verity" südwestlich von Helgoland hat am Nachmittag begonnen. "Ein Taucherschiff und ein Schlepper sind inzwischen im Wrackgebiet angekommen", teilte eine Sprecherin der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt mit. Das Taucherschiff werde dort mit Ankern fixiert, drei Taucher stünden bereit. Ein Schlepper soll die Arbeiten absichern.
Die Taucher prüfen nach Angaben der Behörde auch, ob noch tote Seeleute an Bord des gesunkenen Schiffs sind. Die Versicherung des Reeders stehe dazu im Kontakt mit der Staatsanwaltschaft Hamburg, hieß es von der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt.
Am 24. Oktober waren die beiden Frachter "Verity" und "Polesie" in der Nordsee zusammengestoßen. Die "Verity" sank. Das Schiff der britisch-niederländischen Reederei Faversham Ships war auf dem Weg von Bremen nach Immingham, einem Hafen an der englischen Nordseeküste.
Die Behörden gehen davon aus, dass fünf Seeleute bei dem Unglück ums Leben kamen, vier von ihnen im Alter von 43 bis 47 Jahren werden noch vermisst. Der Unfall ereignete sich an einer Stelle, an der sich Schifffahrtsrouten kreuzen. Vor der deutschen Küste verlaufen zwei international wichtige Schifffahrtsrouten - also Autobahnen für den Schiffsverkehr. Das Seegebiet gilt daher als eines der meistbefahrenen Reviere weltweit.
Die Einsatzkräfte wollen nun die beiden Masten des Wracks kürzen. Nach Angaben der Behörde beträgt die Wassersäule über dem Mast rund 15 Meter. "Die konkrete technische Umsetzung wird vor Ort entschieden", teilte die Sprecherin der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt mit. Außerdem sollen Fachleute untersuchen, ob es Leckagen am Wrack gibt, die ein Handeln erfordern.
Für den Einsatz waren zunächst zwei Arbeitstage geplant. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) begleitet demnach die Arbeiten, das Mehrzweckschiff "Mellum" der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes wird im Einsatz sein. Zudem überwacht die Verkehrszentrale Wilhelmshaven das Gebiet mit Radar und dem System AIS, mit dem Schiffe Navigations- und Schiffsdaten austauschen.