Panorama

Entschärfung nach Teildetonation Dresdner Luftraum wegen Bombe gesperrt

fliegerbombe.JPG

Die Gefahr durch die Weltkriegs-Bombe in Dresden ist laut Polizei noch nicht gebannt. Daher wird auch der Flugverkehr über der Stadt ausgesetzt. Nach der Teildetonation muss der Sprengkörper erst abkühlen, ehe der Kampfmittelräumdienst zur Tat schreiten kann.

Nach der teilweisen Detonation einer Fliegerbombe in Dresden ist erneut der Flugverkehr über der Stadt ausgesetzt worden. Nach einer Entscheidung der Deutschen Flugsicherung sei der Luftraum über Dresden bis auf Weiteres gesperrt worden, teilte der Flughafen auf Twitter mit. Es gebe vorerst keine Starts und Landungen. Bereits am Mittwoch war der Flugverkehr wegen der Bombe deutlich eingeschränkt. Noch sei unklar, wie die Experten mit der Entschärfung des Sprengkörpers weiter verfahren.

"Wir warten jetzt darauf, dass sich das Feuer legt, dass die Bombe abkühlt", sagte Polizeisprecher Marko Laske. "Erst dann können die Experten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst sie in Augenschein nehmen und beraten, wie weiter verfahren wird. Da sind verschiedene Möglichkeiten denkbar, über die ich jetzt nicht spekulieren möchte."

Die geplante Entschärfung der Weltkriegsbombe in Dresden war missglückt - es kam am Mittwochabend zu einer Explosion. Gegen 23.08 Uhr sei es per Fernsteuerung zunächst gelungen, den Zünder herauszudrehen, erklärte die Polizei. Dann kam es aber zum Funkenflug, Dämmmaterial ging in Flammen auf. Dadurch sei ein Teil der Bombe explodiert. "Es sind nach bisherigen Erkenntnissen nur geringe Schäden eingetreten. Glücklicherweise sind keine Menschen verletzt worden", sagte Laske.

"Da aktuell nicht eingeschätzt werden kann, wie viel Sprengstoff sich noch in der Bombe befindet, geht von dieser weiterhin ein erhebliches Gefahrenpotenzial aus", teilte die Dresdner Polizeidirektion mit. Die Bombe war am Dienstag bei Bauarbeiten gefunden worden.

9000 Bewohner weiterhin evakuiert

Tausende Bewohner des betroffenen Stadtteils Löbtau - unweit des Hauptbahnhofes - mussten bereits die zweite Nacht in Folge außerhalb ihrer Wohnungen verbringen. Rund 9000 Bewohner wurden laut Polizei in Sicherheit gebracht. Viele seien bei Bekannten und Verwandten untergekommen, 1200 in Notunterkünften. "Der Evakuierungsraum ist so groß gezogen worden, dass für andere Bewohner keine Gefahr besteht", sagte der Polizeisprecher.

Die Innenstadt mit den Sehenswürdigkeiten befindet sich einige Kilometer vom Fundort der Fünf-Zentner-Bombe entfernt. Die geplante Bombenentschärfung hatte Dresden schon den ganzen Mittwoch in Atem gehalten. Straßenbahn- und Bahnverkehr waren genauso beeinträchtigt wie zeitweilig der Flugbetrieb am Airport Dresden. Ein erster Entschärfungsversuch war wegen Explosionsgefahr abgebrochen worden.

Bombenentschärfungen sind in Dresden keine Seltenheit. Die Stadt war am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach von britischen und US-amerikanischen Bombern schwer zerstört worden. Ein Teil der Munition blieb als Blindgänger im Boden und taucht bis heute bei Bauarbeiten auf. Der aktuelle Einsatz unterscheidet sich aber von einer Routine- Entschärfung, weil sich der Zünder nicht wie sonst häufig üblich gefahrlos aus dem Sprengkörper entfernen ließ.

Quelle: ntv.de, bad/mba/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen