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Fünf Bundesländer betroffen Drohmails erreichen Schulen in ganz Deutschland

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Die Polizei fährt vorsichtshalber verstärkt Streife.

Die Polizei fährt vorsichtshalber verstärkt Streife.

(Foto: picture alliance/dpa)

In letzter Zeit kommt es häufiger zu Schulausfällen aufgrund von Drohschreiben. Jetzt sind wieder Mails mit identischen Inhalten an mehreren Bildungseinrichtungen bundesweit eingegangen. In einem Bundesland wird eine Schule in der Folge durchsucht.

Massenhaft verschickte Drohschreiben haben an Schulen in mehreren Bundesländern für Aufregung gesorgt. Betroffen waren Nordrhein-Westfalen, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Rheinland-Pfalz. Allein in Essen gingen Drohschreiben an mindestens vier Schulen ein, wie ein Polizeisprecher sagte. Der Unterricht geht teilweise aber normal weiter.

Die Drohschreiben mit identischem Inhalt waren per Mail an den Schulen eingegangen und am Morgen entdeckt worden. Schon allein die Masse dieser Mails mache es unwahrscheinlich, dass tatsächlich eine konkrete Gefahr an einer Schule bestehen könne, hieß es. "Aktuell haben wir keine konkreten Hinweise auf eine ernstzunehmende Gefährdungslage", sagte der Sprecher. Die Polizei fährt in einigen Städten trotzdem vorsichtshalber verstärkt Streife. Zuvor hatte die "WAZ" berichtet.

In Niederbayern durchsuchte die Polizei eine Schule. Um kurz nach 7 Uhr sei in der Einrichtung in Riedenburg eine entsprechende Mail eingegangen, teilte die Polizei mit. Es wurden demnach keine verdächtigen Gegenstände gefunden, der Einsatz wurde beendet. Bei der Mail handelte es sich mutmaßlich um eine Bombendrohung, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Der Unterricht wird den Angaben zufolge wieder aufgenommen. Drohungen, die an mehreren Münchner Schulen eingingen, stufte die Polizei als nicht ernstzunehmend ein.

Ein Sprecher des bayerischen Landeskriminalamts sagte, vieles deute auf eine gezielte, bundesweite Aktion hin. Die Inhalte der Mails seien sehr ähnlich. Zu Details wollte er sich nicht äußern. Im Fall einer Mail an eine Schule in Neubrandenburg sagte eine Polizeisprecherin, es gebe für solche Drohungen typische Bezüge zur terroristischen Vereinigung Islamischer Staat.

Zuletzt vermehrt Drohschreiben

Zuletzt hatten Drohschreiben, die an Schulen in Duisburg gegangen waren, zu großen Einschränkungen beim Unterricht geführt. Insgesamt vier E-Mails mit Drohungen und rechtsradikalem Inhalt waren vor gut einem Monat an Duisburger Schulen eingegangen. Zunächst war deshalb der Präsenzunterricht für rund 18.000 Schülerinnen und Schüler an 20 Duisburger Schulen ausgefallen.

Wenige Tage später ging eine weitere Drohmail ein, die sich mit teils rassistischem Hintergrund gegen das Duisburger Max-Planck-Gymnasium richtete - dort sollen vier Jugendliche versucht haben, die aufgeladene Stimmung zu nutzen und mit dem Drohschreiben eine Prüfung zu verhindern. Die Ermittlungen in beiden Duisburger Fällen laufen noch.

Vor dem Landgericht Stuttgart läuft zurzeit ein Prozess gegen einen 20-Jährigen, der im Herbst 2023 mit einem Komplizen insgesamt 51 Mails an Schulen, Behörden und Religionsgemeinschaften verschickt haben soll.

Quelle: ntv.de, raf/dpa

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