Panorama

Hauptverdächtiger 15 Jahre alt Polizei nimmt vier Minderjährige nach Drohschreiben an Schulen fest

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Für 18.000 Schülerinnen und Schüler fiel der Präsenzunterricht am Montag aus.

Für 18.000 Schülerinnen und Schüler fiel der Präsenzunterricht am Montag aus.

(Foto: picture alliance/dpa)

Mehrere Droh-Mails halten Duisburgs Schulen in Atem. Dort muss der Präsenzunterricht für Tausende Schüler ausfallen. Den Ermittlern gelingt nun aber ein Erfolg. Sie können vier Jugendliche festnehmen. Überraschend: Der Hauptverdächtige lebt Hunderte Kilometer von Duisburg entfernt.

Nach einem Drohschreiben gegen eine Duisburger Schule hat die Polizei mehrere Tatverdächtige ermittelt. Ein 15-Jähriger aus Berlin soll der Absender der Droh-Mail sein, wegen der am Donnerstag der Präsenzunterricht am Max-Planck-Gymnasium abgesagt wurde. Außerdem werde gegen drei weitere Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren ermittelt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Der WDR berichtet, der 15-Jährige habe bei seiner Vernehmung laut Staatsanwaltschaft Duisburg ausgesagt, ein 16-jähriger Duisburger habe ihm den Auftrag zu der Droh-Mail gegeben. Ob die beiden Tatverdächtigen nur Trittbrettfahrer sind oder auch mit den Droh-Mails vom Wochenanfang gegen andere Duisburger Schulen zu tun haben, wollte die Staatsanwaltschaft bislang nicht bestätigen. Wie genau die weiteren zwei Verdächtigen an der Droh-Mail beteiligt gewesen sein sollen, ist auch unklar.

Laut "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" habe das Landeskriminalamt Berlin eine Wohnung in der Bundeshauptstadt durchsucht. Dort wurde der 15-Jährige vernommen. Sein Mobiltelefon wurde beschlagnahmt. Auf diesem Wege ergaben sich Hinweise auf einen 16-Jährigen. Den hätten wiederum Duisburger Beamte an seiner Arbeitsstätte in Alt-Hamborn aufgesucht. Er wurde ebenfalls vernommen und zwei Mobiltelefone beschlagnahmt. Er soll in Beeck wohnen.

Er gab laut WAZ wiederum Hinweise auf einen weiteren 16-Jährigen und einen 17-Jährigen. Auch sie wurden vernommen. Laut Polizei wurden auch bei ihnen Tatmittel sichergestellt. Inwiefern alle vier einander kennen, ist unklar. Der 15-Jährige und der 16-Jährige aus Beeck sollen laut "WAZ" früher gemeinsam zur Schule gegangen sein.

Am Montag führten Droh-Mails zum Unterrichtsausfall an 20 Duisburger Schulen für rund 18.000 Schülerinnen und Schüler. Seit Ende vergangener Woche waren vier E-Mails mit Drohungen und rechtsradikalem Inhalt an Duisburger Schulen eingegangen. Am Donnerstag blieb das Max-Planck-Gymnasium geschlossen. Am Freitag fand dort wieder regulär Präsenzunterricht statt, berichtet der WDR.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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