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Vergiftung in Malaysia Ehepaar stirbt nach Verzehr von Kugelfisch

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Richtig zubereitet, soll der Genuss von Kugelfisch ein Geschmackserlebnis sein.

Richtig zubereitet, soll der Genuss von Kugelfisch ein Geschmackserlebnis sein.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Kugelfische sind eine Delikatesse - aber auch hochgiftig. Falsch zubereitet, können sie sogar tödlich sein. Das wird einem Ehepaar in Malaysia zum Verhängnis. Dabei ist der Verkauf von Kugelfisch in dem asiatischen Land verboten.

Zwei Wochen nach seiner Ehefrau ist ein Mann in Malaysia am Genuss des giftigen Kugelfischs gestorben. Der 84-Jährige sei am Samstagmorgen in einem Krankenhaus in Kluang im Bundesstaat Johor seiner Vergiftung erlegen, sagte der Chef der staatlichen Gesundheitsbehörde, Ling Tian Soon, der Zeitung "Malay Mail". Das Ehepaar hatte dem Bericht zufolge den giftigen Fisch am 25. März gegessen, die 83-jährige Frau starb noch am selben Tag. Beide hatten nach dem Verzehr Vergiftungserscheinungen wie Taubheit im Gesicht, Atembeschwerden und Herzrhythmusstörungen gezeigt.

Die 51-jährige Tochter sagte der singapurischen Zeitung "The Straits Times", ihr Vater habe den Fisch zum Preis von umgerechnet fünf Euro das Kilo bei seinem angestammten Händler erworben. Er habe zum ersten Mal Kugelfisch gekauft und nicht gewusst, dass dieser giftig sei. Sie kritisierte, dass Kugelfisch über E-Handelsplattformen und an Ständen offen angeboten werde, und forderte Konsequenzen.

Das Nervengift Tetrodotoxin befindet sich in der Haut und den Organen von Kugelfischen. Es ist eines der stärksten bekannten nicht proteinartigen Gifte und kann schon in kleinsten Dosen tödlich sein.

Das Nervengift Tetrodotoxin befindet sich in der Haut und den Organen von Kugelfischen. Es ist eines der stärksten bekannten nicht proteinartigen Gifte und kann schon in kleinsten Dosen tödlich sein.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Der Kugelfisch, der seinen Namen seiner ungewöhnlich rundlichen Gestalt verdankt, verfügt über ein hochgiftiges Toxin. Dennoch gilt er als Delikatesse und wird in Japan als Fugu zubereitet. Nötig ist dafür aber eine besondere Zubereitungstechnik, bei der geschulte Köche die giftigen Körperteile entfernen. Auch in anderen asiatischen Ländern ist der Fisch populär. In Malaysia ist sein Verkauf verboten. Behördenchef Ling sagte, dass Ermittlungen eingeleitet wurden.

Bei einer Pressekonferenz im Haus ihrer Eltern wandte sich Ng Ai Lee an die Behörden, wie die malaysische Zeitung "The Star" berichtete. Sie hoffe, dass eine bessere Durchsetzung der Gesetze verhindere, dass "sich eine solche Tragödie wiederholt". Die Behörden sollten dafür auch das öffentliche Bewusstsein schärfen, so die 51-Jährige. Außerdem sollten sie gegen diejenigen vorgehen, die für den Tod ihrer Eltern verantwortlich seien, forderte die Tochter.

Quelle: ntv.de, hny/dpa

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