"Fünf mal größer als gewöhnlich" Eigene Wolle bedroht Leben von Wild-Schaf
02.09.2015, 14:48 Uhr
Das Schaf in Australien muss wohl mehrere Jahre bereits in der Wildnis verbracht haben.
(Foto: twitter.com/jgriffiths)
Mindestens einmal im Jahr sollten Schafe geschoren werden. Sonst könnten die Tiere an Überhitzung sterben. Bei einem freilaufenden Schaf in Australien ist genau das nun der Fall. Erfahrene Scherer zeigen sich angesichts der Wollmassen überfordert.
In Australien ist ein freilaufendes Merinoschaf entdeckt worden, das so viel schwere Wolle mit sich herumträgt, dass das Leben des Tieres bedroht ist. Das extrem wollige Schaf wurde von Wanderern im Buschland Mulligan Flats nahe der Hauptstadt Canberra entdeckt, wie die Tierschutzorganisation RSPCA mitteilte. Die örtliche RSPCA-Leiterin Tammy Ven Denge sagte, es sei "eindeutig eines der größten Schafe, das wir je gesehen haben". Durch die riesige Menge Wolle sei das Tier "vier bis fünf Mal größer als gewöhnlich".
Die Organisation richtete einen Hilfsappell an geübte Schafscherer, um das Tier von seiner Wolllast zu befreien. Daraufhin meldete sich der australische Landesmeister im Scheren, Ian Elkins. "Sie haben mir ein Foto geschickt und ich habe niemals so viel Wolle auf einem Schaf gesehen", sagte er. Die anstehende Schur, die ein bis zwei Stunden dauern werde, könnte "eine meiner größten Herausforderungen werden". Normalerweise wächst bei Schafen die Wolle rund sieben Zentimeter im Jahr. Dies lässt darauf schließen, dass das Tier mehrere Jahre in der Wildnis verbrachte.
Laut Ven Denge reagiert das bisher unbenannte Schaf nervös auf die Gegenwart von Menschen. "Es ist im Moment total gestresst." Die Tierschützerin sagte, Merino-Schafe, die wegen ihrer feinen Wolle begehrt sind, könnten Gesundheitsbeschwerden entwickeln oder sogar sterben, wenn sie nicht regelmäßig geschoren werden.
Das jetzt entdeckte Schaf könnte noch größer als das berühmte Merino-Schaf Shrek sein, das 2004 in Neuseeland nach sechs Jahren in der Wildnis von 27 Kilogramm Wolle befreit worden war.
Quelle: ntv.de, hla/AFP