Erschoss der Mann seinen Vater? Erbstreit ist Ursache für Großeinsatz in München
01.10.2025, 14:00 Uhr Artikel anhören
"In Richtung Familienstreit" ermittelt die Polizei nach eigener Aussage.
(Foto: picture alliance/dpa)
Noch ist vieles unklar, doch langsam kommen beim Großeinsatz in München Details ans Licht. Offenbar ist ein Streit ums Erbe Grund für die Tat des Mannes. Einem Bericht zufolge haben Einsatzkräfte den getöteten Vater sowie die verletzte Mutter gefunden. Die Polizei bestätigt dies bislang nicht.
Die Polizei geht bei dem Großbrand mit Explosionen im Münchner Norden derzeit von einem privaten Hintergrund aus. "Unser Erkenntnisstand ist ganz klar, dass wir in Richtung Familienstreit ermitteln", sagte ein Sprecher. Ein politisches Motiv schließen die Behörden deshalb aus. Man sei aber trotzdem offen, sollten sich Erkenntnisse in diese Richtung ergeben. Als tatverdächtig gilt ein Deutscher aus Starnberg, der nach Polizeiangaben verletzt an einem nahegelegenen See entdeckt wurde und mittlerweile gestorben ist.
Die "Bild"-Zeitung berichtet, dass es sich um einen Erbstreit handeln soll und das Motiv aus einem Brief des mutmaßlichen Täters hervorgehe, der die Beamten über einen Nachbarn erreicht habe. Demnach hat der Mann im Münchner Norden sein Elternhaus in Brand gesetzt und seinen Vater erschossen. Die Mutter soll verletzt worden sein. Zudem sei eine junge Frau verletzt. Unbestätigten Berichten zufolge soll es sich dabei um die Tochter des mutmaßlichen Täters handeln. Der war zuvor bereits tot aufgefunden worden.
Die Polizei spricht derzeit davon, dass es neben dem gestorbenen Tatverdächtigen der Brandlegung auch zwei Verletzte gebe. Demnach seien zwei Schwerverletzte im beziehungsweise am Haus gefunden worden, sagte ein Sprecher später. Nähere Angaben zu deren Identität machten die Ermittler nicht.
Am Morgen hatte es im nördlichen Münchner Stadtteil Lerchenau Explosionen und ein Feuer gegeben. Später wurden in dem Haus durch die Einsatzkräfte Sprengvorrichtungen gefunden. Vor Ort stand außerdem ein völlig ausgebrannter Transporter.
Eine Person wird vermisst
In der Nähe, am Lerchenauer See, wurde ein Schwerverletzter aufgefunden, der später starb. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um den Täter handelt. Auch am See waren Experten für Sprengstoffentschärfung im Einsatz, weil im Rucksack des Mannes ebenfalls eine Sprengfalle vermutet wurde.
Im und am Haus hat die Polizei keine weiteren Toten bestätigt. Es heißt, dass zwei verletzte Personen gefunden worden seien. Sie werden im Krankenhaus behandelt. Eine Person wird vermisst. Von ihr soll laut Polizei keine Gefahr ausgehen.
Mutmaßlich ist der tote Mann auch für die "relativ unspezifische" Sprengstoffdrohung gegen das Oktoberfest verantwortlich. Das Volksfest bleibt laut der Stadt München vorerst bis 17 Uhr geschlossen. Die Polizei will das Gelände mit Sprengstoffhunden ablaufen.
- Bei Suizidgefahr: Notruf 112
- Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 33 44 5 33
- Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222, Anruf kostenfrei)
- Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111)
- Deutsche Depressionshilfe (regionale Krisendienste und Kliniken, Tipps für Betroffene und Angehörige)
- Deutsche Depressionsliga
Quelle: ntv.de, chr/jwu/dpa/AFP