Panorama

Update Großeinsatz erfolgreich Was wir zur Oktoberfest-Drohung wissen und was nicht

Die Polizei sucht das Oktoberfest-Gelände nach Sprengsätzen ab.

Die Polizei sucht das Oktoberfest-Gelände nach Sprengsätzen ab.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Ein abgebranntes Haus mit Sprengfallen, ein Toter und eine Sprengstoffdrohung gegen die Wiesn: Polizei und Feuerwehr sind in München seit Stunden im Großeinsatz. "Sicherheit geht vor", sagt Oberbürgermeister Dieter Reiter. Was ist bisher bekannt? Und was nicht?

Der Brand

Am Morgen brennt es in einem Wohnhaus im Münchner Stadtteil Lerchenau, auch Explosionen sind zu hören. In dem Haus wurden Sprengfallen gefunden, Entschärfungsexperten sind im Einsatz. Bis zum Nachmittag konnte die Polizei nicht im Haus selbst ermitteln. Vor Ort stand außerdem ein ausgebrannter Transporter. In der Nähe, am Lerchenauer See, wurde ein Schwerverletzter gefunden, der später starb. Die Polizei identifiziert ihn später als den Täter. Eine weitere Person wird nach Polizeiangaben vermisst, von ihr gehe aber keine Gefahr aus.

Die Opfer

Die Polizei spricht von zwei Verletzten. Es handelt sich dabei unbestätigten Berichten zufolge um die 81-jährige Mutter und die 21-jährige Tochter des mutmaßlichen Täters. Der hat laut "Bild"-Zeitung auch seinen Vater erschossen.

Der Täter

Der Tote am Lerchenauer See ist nach Ansicht der Polizei der Täter. Die Polizei äußert sich nicht zur Art der Verletzungen und der Todesursache. Laut der "Bild"-Zeitung handelt es sich um eine männliche Leiche mit Schussverletzungen. Demnach soll der Mann sein Elternhaus mit Sprengsätzen präpariert, in Brand gesetzt und sich anschließend das Leben genommen haben.

Die Hintergründe

Die Polizei geht derzeit von einem privaten Hintergrund aus. "Unser Erkenntnisstand ist ganz klar, dass wir in Richtung Familienstreit ermitteln", sagte ein Sprecher. Ein politisches Motiv schließen die Behörden deshalb aus. Die "Bild"-Zeitung berichtet, es handele sich um einen Erbstreit. Das ginge aus einem Brief des mutmaßlichen Täters hervor, der die Beamten über einen Nachbarn erreicht habe.

Zwischenzeitlich war ein Zusammenhang mit der Antifa vermutet worden. Auf der Website indymedia.org wurde am frühen Morgen ein Text mit dem Titel "Antifa heißt Angriff" gepostet. Diese Meldung wurde aber später als wahrscheinliche Falschinformation eingeschätzt.

Das Oktoberfest

Beim mutmaßlichen Täter fanden die Polizisten den Angaben zufolge ein Schreiben, in dem er von einer Bombendrohung gegen das derzeit in München stattfindende Oktoberfest spricht.

"Es geht darum, dass ein Täter die Wiesn bedroht hat", sagte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter am Vormittag. "Die Polizei und der Koordinierungskreis kamen einhellig zu der Auffassung, dass wir dieses Risiko, Menschen auf das Oktoberfest zu lassen, nicht eingehen können."

Mehr als 500 Polizistinnen und Polizisten waren im Einsatz, knapp 30 Hunde suchten nach Sprengstoff auf dem Gelände. Es habe keine Auffälligkeiten gegeben, es sei keine Bedrohung entdeckt worden, sagte ein Sprecher am Nachmittag. Kurz vor 16 Uhr dann Entwarnung: Die Sperrung wird um 17.30 Uhr aufgehoben, das größte Volksfest der Welt soll wieder öffnen, so der Oberbürgermeister.

  • Bei Suizidgefahr: Notruf 112
  • Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 33 44 5 33
  • Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222, Anruf kostenfrei)
  • Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111)
  • Deutsche Depressionshilfe (regionale Krisendienste und Kliniken, Tipps für Betroffene und Angehörige)
  • Deutsche Depressionsliga

Quelle: ntv.de, lwe/chr/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen