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Ehemaliger DDR-Staatschef Erich Honeckers Geburtshaus brennt ab

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Ich Dachgeschoss des Wohnhauses brach das Feuer aus.

Ich Dachgeschoss des Wohnhauses brach das Feuer aus.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der ehemalige Staatschef der DDR, Erich Honecker, kommt 1912 in Neunkirchen zur Welt. Das Haus, in dem der spätere Diktator geboren wird, ist nun abgebrannt. Der Sachschaden ist hoch, die Sorge, dass Menschen verletzt werden, löst sich schnell auf.

Im Geburtshaus des ehemaligen DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker im saarländischen Neunkirchen ist am Dienstagabend der Dachstuhl in Flammen geraten. Nach Angaben der Polizei Saarbrücken griff das Feuer auch auf mehrere Nachbargebäude über. Der Schaden soll sich nach einer ersten Einschätzung der Brandermittler auf rund 750.000 Euro belaufen. Gegen 22 Uhr sei das Feuer unter Kontrolle gebracht worden, heißt es von der Feuerwehr, die Löscharbeiten seien aber bis tief in die Nacht weitergegangen.

Die Feuerwehr sei wegen eines Zimmerbrandes im Dachgeschoss alarmiert worden. Zunächst seien die Einsatzkräfte von zwei vermissten Kindern ausgegangen. Doch wie sich später herausgestellt habe, hätten alle Bewohner das Gebäude unverletzt verlassen können. Ermittlungen zur Brandursache laufen nun.

Das Besondere an der Immobilie, in der das Feuer ausbrach: Der ehemalige Vorsitzende des Staatsrats der Deutschen Demokratischen Republik, Erich Honecker, wurde dort am 25. August 1912 geboren, wie der Pressesprecher der Stadt mitteilte. Honecker war von 1971 bis zu seiner Entmachtung 1989 als Staats- und SED-Parteichef der prägende Politiker der Deutschen Demokratischen Republik. Honecker lebte nur kurz in der Neunkirchener Innenstadt. 1913 zog die Familie in den benachbarten Stadtteil Wiebelskirchen um.

Nach der Wiedervereinigung war Honecker wegen der Toten an der innerdeutschen Grenze vor Gericht gestellt worden, das Verfahren wurde Anfang 1993 eingestellt. Das Berliner Landesverfassungsgericht hatte entschieden, es dürfe kein Prozess geführt werden gegen einen todkranken Angeklagten, der "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Ende des Strafverfahrens nicht mehr erreicht." In höherer Instanz wurde die Einstellung aufgehoben, Honecker musste jedoch nicht wieder in Untersuchungshaft. Er reiste nach Santiago de Chile aus, wo er am 29. Mai 1994 starb.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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