Panorama

Tod eines Kindes vor 29 JahrenErmittler prüfen Mordverdacht

22.06.2017, 16:01 Uhr
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Vielleicht muss sich doch jemand für den Tod des Kindes vor Gericht verantworten. (Foto: picture alliance / dpa)

1988 stirbt in Hanau ein vierjähriger Junge. Bisher heißt es, er sei ohne Fremdverschulden erstickt. Doch nun gibt es Zweifel daran und neue Ermittlungen. Möglicherweise war es Mord.

29 Jahre nach dem Tod eines kleinen Jungen in Hanau sind wegen des Verdachts auf ein Verbrechen Ermittlungen eingeleitet worden. Es besteht der Verdacht, dass der Vierjährige am 17. August 1988 nicht wie angenommen ohne Fremdeinwirkung starb, sondern ermordet wurde - und Mord verjährt nicht.

Die Staatsanwaltschaft Hanau bestätigte lediglich ein aufgenommenes Ermittlungsverfahren. Aus ermittlungstaktischen Gründen könnten keine weiteren Angaben gemacht werden, sagte Oberstaatsanwalt Dominik Mies. Nach Angaben der "Bild"-Zeitung sollen die sterblichen Überreste des Jungen exhumiert werden. Auch jetzt noch könnten Knochenbrüche nachgewiesen werden.

Im Zentrum der Ermittlungen steht dem Blatt zufolge ein Paar aus dem Main-Kinzig-Kreis, das in den 1980er Jahren Pflegekinder aufgenommen haben soll. Das Paar gründete den Angaben zufolge eine Sekte. Ein Ermittler sagte der Zeitung, dass dort kaum zu ertragende Zustände geherrscht hätten. Der Junge soll extrem unterernährt gewesen sein, misshandelt worden und daran gestorben sein.

Quelle: sba/dpa

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