Panorama

Zu früh für Spekulationen Ermittler prüfen Verbindung zum Fall Tristan

Die Leiche des damals 13-jährigen Tristan Brübach wurde 1998 im Frankfurter Stadtteil Höchst gefunden.

Die Leiche des damals 13-jährigen Tristan Brübach wurde 1998 im Frankfurter Stadtteil Höchst gefunden.

(Foto: dpa)

Nachdem die Ermittler im Fall Maddie einen neuen Verdächtigen haben, werden auch andere Vermisstenfälle neu aufgerollt. Die Ermittler sprechen von Routinemaßnahmen. Auch im Ausland werden bisherige Ermittlungserkenntnisse überprüft.

Die Frankfurter Staatsanwaltschaft überprüft einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Fall Maddie und dem Fall Tristan. "Wir prüfen, ob es Querverbindungen geben kann", sagte ein Sprecher. Im Fall der verschwundenen kleinen Maddie bleiben die deutschen Ermittler dabei, keinerlei Anhaltspunkte dafür zu haben, dass das Mädchen noch lebt. Es sei "eigentlich eine Routinemaßnahme", in solchen Fällen zu schauen, ob es Parallelen geben kann, sagte der Frankfurter Oberstaatsanwalt Noah Krüger. Es sei zu früh, "um zu spekulieren".

Die verstümmelte Leiche des 13-jährigen Tristan Brübach wurde 1998 im Frankfurter Stadtteil Höchst gefunden. Der Fall konnte bis heute nicht aufgeklärt werden. Auch von der Staatsanwaltschaft Stendal wurden mögliche Verbindungen zum Verschwinden der fünfjährigen Inga untersucht. In dem Fall des 2015 in Sachsen-Anhalt verschwundenen Mädchens sehen die Ermittler in Stendal aber keine Hinweise auf eine Beteiligung des im Fall Maddie mordverdächtigen Mannes, hieß es zuletzt. Neben weiteren Fällen in Deutschland machten auch belgische und niederländische Ermittler alte Akten noch einmal auf.

Im Fall Maddie gebe es jedoch keinen forensischen Beweis dafür, dass das verschwundene Mädchen tot ist, daher bleibe eine "gewisse Hoffnung", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, Hans Christian Wolters. Es handele sich um eine "rein theoretische Möglichkeit". Dies hatte er zuvor auch dem britischen "Mirror" gesagt. Demnach wolle er die Hoffnung nicht zerstören. In Deutschland seien aber in solchen Fällen Mordermittlungen üblich. Anders als die deutschen Ermittler geht Scotland Yard nach 13 Jahren weiter von einem Vermisstenfall aus.

Die fast vierjährige Maddie war am 3. Mai 2007 aus einer Apartmentanlage im portugiesischen Praia da Luz verschwunden. Anfang Juni teilten das Bundeskriminalamt (BKA) und die Staatsanwaltschaft Braunschweig überraschend mit, dass ein wegen anderer Delikte inhaftierter 43-jähriger Deutscher unter Mordverdacht steht. Schnell war klar, dass es sich bei dem Verdächtigen um einen Mann handelt, der derzeit in Kiel eine alte Haftstrafe wegen Drogenhandels absitzt. Zudem ist der Mann wegen sexueller Straftaten verurteilt worden.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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