"Ernst zu nehmende Bedrohung" Ermittler stürmen Wohnungen georgischer Banden
26.03.2025, 13:52 Uhr Artikel anhören
Im Einsatz sind 1000 Polizisten.
(Foto: picture alliance/dpa)
Schmuggel, Geldwäsche, Gewalt: Ermittler in drei Bundesländern gehen gegen georgische Kriminelle vor, die offenbar in Verbindung zur sogenannten russisch-eurasischen Kriminalität in Deutschland stehen. Hunderte Beamte durchsuchen ihre Anwesen. Berichten zufolge gibt es bereits Festnahmen.
In Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen finden seit den frühen Morgenstunden Razzien gegen die organisierte Kriminalität statt. "Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um eine georgisch dominierte Tätergruppierung, russisch-eurasisch dominiert", sagte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl. Den Beschuldigten werde unter anderem Einbruch, Schmuggel und Geldwäsche vorgeworfen.
Laut Strobl sind über ein Dutzend Durchsuchungen geplant. "Neben mehreren Objekten in Baden-Württemberg, im Zuständigkeitsbereich der Polizeipräsidien Stuttgart und Reutlingen, werden auch Objekte in Nordrhein-Westfalen und Bayern durchsucht. Insgesamt sind 1000 Polizeikräfte im Einsatz."
In Burgsteinfurt im Münsterland wurden bei dem Einsatz in einem Export-Import-Handelsunternehmen mindestens fünf Menschen festgenommen, wie die "Westfälischen Nachrichten" berichten. Vermummte Beamte mit Maschinenpistolen sicherten das Gelände und durchsuchten die Hallen. Laut dem Bericht ist auch ein gepanzertes Fahrzeug von Spezialkräften im Einsatz. Insgesamt seien mehr als 30 Beamte im Einsatz, sagte die Polizeisprecherin.
"Wir lassen nicht locker"
Von russisch-eurasisch organisierter Kriminalität (REOK) ist laut Strobl die Rede, wenn organisierte kriminelle Strukturen von Personen aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion dominiert werden. Die REOK sei multikulturell und bestehe in Teilen aus Subkulturen, die bereits seit mehr als 120 Jahren existierten.
Die durch die Gruppierung begangenen Delikte reichten von Eigentumskriminalität über Rauschgiftdelikte, Korruption bis hin zu Gewalt und Tötungsdelikten, sagte Strobl. "Es handelt sich also um eine ernst zu nehmende Bedrohung, der wir entschieden entgegentreten. Die organisierte Kriminalität ist eine besondere Bedrohung für den Rechtsstaat und unsere Gesellschaft."
Quelle: ntv.de, spl/dpa