Panorama

Wenige Wochen nach Dahlmeier-Tod Erneut stirbt Kletterin im Karakorum-Gebirge durch Steinschlag

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Der K2 ist der zweithöchste Berg der Erde.

Der K2 ist der zweithöchste Berg der Erde.

(Foto: AFP)

Selbst im Sommer ist die Gefahr von Lawinen und Unwettern im pakistanischen Karakorum-Gebirge hoch. Ende Juli stirbt die einstige Weltklasse-Biathletin Laura Dahlmeier bei einer Klettertour. Nun wird eine Chinesin beim Abstieg vom K2 tödlich verletzt.

Nur wenige Wochen nach dem Tod der Sportlegende Laura Dahlmeier ist es im pakistanischen Karakorum-Gebirge erneut zu einem tragischen Unglück gekommen. Wie der örtliche Kletterverein mitteilte, starb die Chinesin Guan Jing auf dem Achttausender K2. Die Bergsteigerin sei am Dienstag vom Gipfel abgestiegen, als sie von Steinschlag getroffen worden sei.

Der K2 ist mit 8611 Metern der zweithöchste Berg der Erde nach dem Mount Everest.

Hubschrauber hätten ihre Leiche bereits geborgen, hieß es weiter. Mit Jing, die Teil einer internationalen Kletterexpedition gewesen sei, verloren nach Angaben des Alpenvereins in diesem Jahr bereits vier Kletterer in den Bergen im Norden Pakistans ihr Leben. Die Region zieht jedes Jahr wagemutige Alpinisten an. Doch selbst im Sommer bestehen hohe Risiken durch Lawinen und Unwetter.

Für internationale Bestürzung sorgte der Tod der deutschen Ex-Biathletin Laura Dahlmeier Ende Juli. Die erfahrene Bergsportlerin war auf dem Laila Peak in Nordpakistan ebenfalls von einem Steinschlag getroffen worden.

Bergsteiger-Legende Reinhold Messner sieht vermehrten Steinschlag im Hochgebirge als Folge des Klimawandels. "Wir beobachten, dass die Felsberge bis auf 2000 Meter herunter aufgrund der globalen Erwärmung lockerer werden beziehungsweise brüchiger werden. Das ist eine oberflächliche Brüchigkeit. Aber da können auch Steine sich lösen und abfallen", sagte der 80-Jährige im Interview mit RTL/ntv.

Dahlmeier war nach Angaben ihrer Seilpartnerin von einem größeren Stein getroffen worden. Messner erklärte: "Ein solcher Stein, der herunterstürzt, reißt andere Steine mit oder schlägt sie mit. Wenn Steine kommen, faustgroß und das zu Hundertschaften, dann ist kaum eine Rettung möglich."

Dahlmeier hatte schriftlich verfügt, dass ihr Leichnam am Berg bleiben sollte, wenn durch einen Bergungsversuch Lebensgefahr für andere entstehe. "Ich respektiere das und finde diese Haltung großartig", betonte Messner. "Es ist der Beweis dafür, dass sie das, was sie getan hat, auch geistig durchschaut hat." Der Tod der Olympiasiegerin habe ihn tief getroffen, "weil ich Frau Dahlmeier schon als Biathletin bewundert habe. (...) Und dann war sie wirklich in der zweiten Karriere eine große Bergsteigerin, eine ausdauernde, bescheidene Partnerin. Und sie gehörte zu den besten Bergsteigerinnen weltweit."

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen