Essen und Trinken

Verführung auf Rezept Leidenschaft ist ansteckend

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Der "Baiser-Rosen-Kuchen mit Sommerbeeren" erinnert an ein Brautkleid und betört mit himmlischem Duft.

Der "Baiser-Rosen-Kuchen mit Sommerbeeren" erinnert an ein Brautkleid und betört mit himmlischem Duft.

(Foto: Jason Lowe)

Diana Henry lädt ein zu einer Reise durch sonnenwarme Geschmackswelten und inspiriert mit persönlichen Geschichten und Erinnerungen. Unweigerlich gerät man da ins Grübeln: Schmecken Teenagerküsse in Frankreich immer nach Roquefort? Und kann man von Mark Antons und Kleopatras Lotterleben nicht mal was abgucken?

Irgendwie komme ich mir ein bisschen wie in einer verkehrten Welt vor. Denn während ich ein Buch mit einem wunderbar sonnengoldgelben Cover in den Händen halte, geht draußen im Garten gefühlt die Welt unter: seit Tagen Regen, Regen, Regen. Doch ich will mich nicht einreihen bei den Wetter-Meckerern, denn eigentlich haben wir (alle und überall) wesentlich wichtigere Probleme, als sinnlos über das durchgeknallte Wetter zu schimpfen. Außerdem tut die lange vermisste Feuchtigkeit meinem "Begleitgrün" sehr gut und auch den Wäldern - sonst gibt's nämlich keine Pilze! Also nehme ich mir das Kochbuch "Aromen der Sonne" vor in der Hoffnung: Wenn meine Rezension bei ntv.de erscheint, blinzelt auch mir wieder die Sonne zu (sagt jedenfalls die Wetter-App). Und so vertiefe ich mich in Diana Henrys fantasie- und humorvolle Geschichten über verführerische Zutaten.

Neue Geschmackswelten in 100 Rezepten

ANZEIGE
Aromen der Sonne: über 100 Rezepte mit Zutaten & Gerichten aus Orient, Südeuropa & Nordafrika: Exotische Aromen wie Safran, Lavendel & Granatapfel für die Küche zuhause - (Diana Henry Kochbücher)
8
34,00 €
Zum Angebot bei amazon.de

Bereits die ungewöhnliche Kapiteleinteilung regt die eigene Fantasie und Kreativität an. Da gibt es keine klassische Unterteilung nach der Speisenfolge oder Tageszeiten. Vorspeisen, Hauptgerichte und süße Sachen finden sich in allen Kapiteln und sind auch tauglich fürs Frühstück, zum Mittag oder als Abendessen - ganz nach Gusto. Diana Henry vereint in den 12 Kapiteln intensive Aromen, die in vielen westlichen Küchen vergessen oder nie entdeckt wurden, gekonnt und teils ungewöhnlich. So entstehen immer wieder neue Geschmackswelten - in insgesamt über 100 Rezepten. Zu jedem Rezept gibt es zahlreiche Tipps und Anekdoten der Autorin. Warum der "Perlentaucherreis" aus Bahrain so heißt, erfahren Sie ebenso wie ein "Damenbauchnabel" auf dem Teller auszusehen hat. Nur beim "Verrückten Wasser" muss die Autorin passen, denn den Grund für den wunderlichen Namen für ein Wolfsbarsch-Gericht kennt offenbar niemand. Vielleicht liegt der Ursprung im italienischen Sprichwort "Da der Fisch im Wasser lebt, muss er in Wein ertränkt werden". Denkbar ist das jedenfalls.

Schon die Einleitung liest sich vergnüglich. Hier erzählt die Autorin, wie ausgerechnet eine Londonerin (geboren in Nordirland) dazu kommt, im britischen Regen über sonnendurchflutete Kochzutaten zu schreiben. In "Aromen der Sonne", erschienen in deutscher Erstauflage bei ars vivendi, nimmt sie uns mit auf eine kulinarische Reise durch den Orient, Nordafrika und Südeuropa. Diana Henry ist eine preisgekrönte Köchin und eine der beliebtesten britischen Food-Autorinnen mit weltweit über eine Million verkauften Büchern. Auf Deutsch sind nunmehr schon acht Bücher von ihr erschienen (alle bei ars vivendi), darunter "Von der Kunst, einen Pfirsich zu essen" und "Simple".

12 Kapitel, 12 Mal Augenzwinkern

Zusätzliche Infos gibt es nicht nur bei den Rezepten selbst, sondern jeweils am Beginn der Kapitel zu den dort verwendeten Gewürzen. Zu meiner Freude nicht bierernst, sondern immer mit einer Prise Humor. Dieses Lesevergnügen haben wir nicht zuletzt einer gekonnten Übersetzung der englischen Originalausgabe zu verdanken: Manuela Schomann versteht es, den Wortwitz und den trockenen britischen Humor der Autorin so ins Deutsche zu übertragen, dass nichts verlorengeht.

"In Chermoula marinierter Thunfisch mit Granatapfel-Couscous" ist ein Hauptgericht aus der "Schüssel frischer Kräuter".

"In Chermoula marinierter Thunfisch mit Granatapfel-Couscous" ist ein Hauptgericht aus der "Schüssel frischer Kräuter".

(Foto: Jason Lowe)

Das 1. Kapitel (Auf der Spur der Gewürze) beschäftigt sich mit all den betörenden Zutaten für exotische Speisen: Kardamom, Chili, Zimt, Kreuzkümmel, Ingwer, Koriander, Pimentón und Safran. Bei aller persönlichen Kreativität: Beim türkischen Krapfen "Damenbauchnabel" sollte das Rezept ausnahmsweise streng befolgt werden, damit aus dem Nabel kein Damenpopo wird. Macht sicher Spaß zu beobachten, was da so entsteht.

Lavendel, Rosmarin, Thymian und Oregano folgen im 2. Kapitel (Der Duft der Erde). Und nur, weil uns diese Kräuter vertraut sind, müssen sie keinesfalls langweilig sein, so Henry. Das heißt unter anderem, Rosmarin auch mal mit einem Dessert zu kombinieren. Aber Achtung: Zu viel davon und das Ganze schmeckt nach "Apothekerschrank". Petersilie, Koriandergrün, Dill, Basilikum und Minze sind Gegenstand von Kapitel Nr. 3: Eine Schüssel frischer Kräuter. Henry nennt die grünen Stängel "weichblättrige Aromabomben", das sagt eigentlich schon alles über diese Zutaten aus. So nebenbei legt sie noch einen alten kulinarischen Streit bei: "Basilikumblättchen sollte man zerpflücken und nicht durchschneiden, da die Ränder sonst braun werden."

In "Süße Knoblauchzehen und flüssiges Gold" (4. Kapitel) erzählt Diana Henry, wie sie als 15-Jährige bei ihrer französischen Brieffreundin zur wahren Verwendung von Olivenöl fand, aber nicht nur: "Für diesen Nachmittag mit Clothilde bin ich sehr dankbar. Es war meine erste Auslandsreise und abgesehen vom Heimweh und meinen Problemen mit den französischen Jungs (schmeckten sie beim Küssen alle nach Roquefort?) war dies ein Wendepunkt für mich, was die Wertschätzung der guten, aber schlichten Dinge im Leben anging." Ich krame jetzt ein bisschen in meinen (schon arg zurückliegenden) Jugenderinnerungen: Habe ich schon mal einen Franzosen geküsst? Oder ein Franzose mich? Und lässt sich nachholen, was man (ich) versäumt hat? Egal, aber ich fürchte, bei jedem Bissen Roquefort schwirren mir fortan alle nichtgeküssten Küsse durch den Kopf.

Alte Socken und Knutschflecken

"Lamm-Orangen-Khoresht" ist ein duftender persischer Eintopf.

"Lamm-Orangen-Khoresht" ist ein duftender persischer Eintopf.

(Foto: Jason Lowe)

Süß und sauer wie im Leben auch außerhalb der Küche geht's weiter. In "Das Süße und das Saure" (5. Kapitel) finden Sie Anregungen, was Sie alles mit Honig und Essig anstellen können. "Die Aromen von Honig und Essig unterscheiden sich stark, stehen sich aber genau deshalb auch nahe", schreibt Henry und gibt gleich ein paar Tipps, wie ganz schnell fruchtig-süße Saucen komponiert werden können. Ohne "Das Meer und sein Salz" (6. Kapitel) kommt die mediterrane Küche nicht aus. Hier kommen Sardellen, Bottarga und Bacalao auf die Teller: "Jenseits des Mittelmeers und der Westindischen Inseln ist Bacalao weniger beliebt. Seine grau-weiße Farbe erinnert an zu oft gewaschene Unterwäsche, er sieht aus wie ein Korsettteil und riecht nach alten Socken." Stimmt haargenau! Wie Sie aus den "alten Socken" schmackhafte Gerichte zaubern können (falls Sie sich überwinden können und den Trockenfisch als TK-Ware in Feinkostläden oder im Online-Handel finden), können Sie in diesem Kapitel lesen.

"Nüsse und Trockenobst prägen die Küche des Nahen Ostens und von Teilen der Mittelmeerländer fast ebenso stark wie Gewürze. Deshalb sollten Sie immer Walnüsse, Mandeln und Rosinen im Vorrat haben", heißt es im 7. Kapitel "Die Vorräte plündern". Henrys Worte über das "Lächeln der Pistazien" lässt mich lächeln, leider ohne Pistazien: Bevor ich meine Vorräte plündern kann, muss ich sie erstmal auffüllen! Feigen, Quitten, Granatäpfel und Datteln tummeln sich in "Früchte der Sehnsucht" (8. Kapitel) und erinnern Diana Henry an ihre Knutschflecken aus der Teenagerzeit: "Diese Früchte können einem Mädchen den Kopf verdrehen. Ihr romantisch-erotischer Charakter beschwört Gedanken an die heiß brennende Sonne, an sternenklare Nächte und, ehrlich gesagt, auch an Sex herauf." Oh là là! Wenn Sie das Thema vertiefen wollen, lesen Sie ab Seite 112 weiter. Ich gucke derweil raus in den brandenburgischen Dauerregen.

Wo gibt es denn noch Gladiatoren?

"Bulgur-Spinat-Pilaw mit Labneh und gebackenen Chilitomaten" überrascht mit Aromen und Konsistenzen.

"Bulgur-Spinat-Pilaw mit Labneh und gebackenen Chilitomaten" überrascht mit Aromen und Konsistenzen.

(Foto: Jason Lowe)

Erstmal recht unerotisch geht es weiter im 9. Kapitel mit "Quark und Molke". Diana Henry hat in ihrer Kindheit Joghurt gehasst, ich ebenfalls. Auch ich hatte den Verdacht, "dass diese dünnflüssige, säuerliche Pampe nur für Leute gedacht war, die kein normales Essen mochten". So wie Henry festen Naturjoghurt für sich entdeckt hat (wieder mal in Frankreich), haben schnittfeste griechische und bulgarische Joghurts aus Schaf- oder Kuhmilch mich davon überzeugt, dass "richtiger" Joghurt eine feine Sache ist. Rezepte für Brotenthusiasten sind unter "Essen von der Feuerstelle" (10. Kapitel) versammelt.

Bei Socca, Pizza, Piadina & Co. verrät Diana Henry auch, worüber sie im Laufe ihrer Brotbackkarriere gestolpert ist - damit Sie nicht ins Stolpern geraten. Die Beliebtheit von Orangen und die Macht der Zitronen stehen im Mittelpunkt bei "Weiße Haut und bunte Schale" (11. Kapitel). Zitrone als Würzzutat wirke wie ein Geschmacksverstärker in höchster Vollendung, findet die Autorin, und "Orange und Mandarine brauchen keinen Partner, sondern schmecken pur bereits fantastisch". Allerdings auch als Granita, Rezept inklusive. "Himmlischer Duft" umgibt uns im 12. und letzten Kapitel. Die Überschrift zeigt schon: Hier wird mit Düften betört und verführt, wobei es weniger um den Veilchenduft in Omas Kleiderschrank geht, sondern mehr um das Liebeslager von Marc Anton und Kleopatra und um Gladiatoren, die ihre Lenden mit Blütenölen benetzten. Heutzutage sind Gladiatoren leider Mangelware. Ich klappe "Aromen der Sonne" jetzt zu, denn es klingelt: Der Klempner kommt.

In Chermoula marinierter Thunfisch mit Granatapfel-Couscous

"Chermoula ist eine beliebte marokkanische Kräuter-Gewürz-Mischung und bedeutet eigentlich 'leicht zerpflücken', aber die Köchinnen zerkleinern die Kräuter trotzdem im Mixer. Sie können diese Marinade für Hähnchen oder Lamm, aber auch für Thunfisch verwenden. Vermischt man sie mit nativem Olivenöl extra, erhält man eine Sauce oder ein Relish."

Zutaten für 4 Personen:

4 dicke Thunfischsteaks
natives Olivenöl extra zum Servieren
unbehandelte Bio-Limettenspalten zum Servieren

Für die Marinade
6 EL Olivenöl
3 TL gemahlener Kreuzkümmel
1 ½ TL Paprikapulver edelsüß
¼ TL gemahlener Zimt
1 rote Chilischote, Samen entfernt, fein gehackt
feiner Abrieb und Saft von 1 unbehandelten Bio-Limette
2 Knoblauchzehen, zerdrückt
Blätter von je 1 kleinen Bund Koriandergrün und glatter Petersilie, gehackt
Meersalzflocken und schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Für den Couscous
200 g Couscous
3 EL natives Olivenöl extra
Meersalzflocken und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
2 Granatäpfel
25 g Pinienkerne, geröstet
je 3 EL glatte Petersilien- und Minzblätter
frisch gepresster Zitronensaft (nach Belieben)

Zubereitung:

Die Zutaten für die Marinade in einem flachen Behälter vermengen und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Thunfischsteaks in der Marinade wenden, bis sie rundum gut bedeckt sind. Dann 30 Minuten kalt stellen. Den Couscous in einer feuerfesten Schüssel mit 175 ml kochendem Wasser übergießen. Olivenöl, Salz und Pfeffer zugeben und vermengen. Abdecken und 15 Minuten ziehen lassen. Dann mit einer Gabel auflockern. Inzwischen die Granatäpfel halbieren. Jeweils eine Hälfte mit der Schnittseite nach unten über eine Schüssel halten und die Frucht mit einem Holzlöffel schlagen, bis die Kerne herauspurzeln. An den Kernen haftende Membran vorsichtig ablösen. Anschließend eine Grillpfanne erhitzen, bis sie raucht. Die Steaks kurz etwa 1 ½ Minuten (je nach Dicke) von jeder Seite braten. Ich serviere Thunfisch außen angebräunt und innen blutig (wie ein Steak). Couscous mit Granatapfelkernen, Pinienkernen, Kräutern und Zitronensaft vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Falls nötig, noch einen Spritzer Zitronensaft zugeben. In eine breite, flache Schale füllen. Die Thunfischsteaks oben auflegen, mit dem Bratensaft aus der Grillpfanne und einem Schuss nativem Olivenöl extra beträufeln und mit Limettenspalten servieren.

Lamm-Orangen-Khoresht

"Khoresht sind persische Eintöpfe, auch wenn man sie in Persien eher als 'Saucen' zu großen Schüsseln mit weißem Reis serviert. Sie enthalten Fleisch, Fisch oder Gemüse und meist große Mengen an Kräutern oder Früchten. Oft schmecken sie durch die Verwendung von Zitronensaft, Limettenpulver, Tamarinde oder Granatäpfeln säuerlich oder zumindest süßsauer. Es gibt fantastische Kombinationen aus Lamm, Rhabarber und Minze, Fisch mit Walnüssen und Granatäpfeln, Hähnchen mit Aprikosen und Safran. Sie erinnern an süßsaure marokkanische Tajines. Ich fühle mich immer ein bisschen wie eine Parfumeurin, wenn ich diese Eintöpfe zubereite, da sie so stark durften."

Zutaten für 6 Personen:

3 Orangen
40 g Butter
2 TL feiner Zucker
Olivenöl
700 g Lammfleisch aus der Keule, in 3–4 cm große Würfel geschnitten
2 Zwiebeln, fein gehackt
1 TL gemahlener Zimt
Samen von 3 Kardamomkapseln, gemahlen
275 ml Orangensaft
Saft von 1 Limette
275 ml Lammfond oder Wasser
Meersalzflocken und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
3 Karotten
1 gute Handvoll Minzblätter, zerpflückt
2 TL Orangenblütenwasser
25 g geschälte Pistazien, grob gehackt oder gestiftelt

Von den Orangen die Schale ohne die weiße Schicht mit einem Gemüseschäler abschälen und in streichholzgroße Streifen schneiden. In einem Topf mit kaltem Wasser bedecken und zum Kochen bringen. 2 Minuten kochen und anschließend abseihen. Die Hälfte der Butter in einem kleinen Topf erhitzen und die Orangenschale zufügen. Umrühren, den Zucker zugeben und bei mittlerer Hitze einige Minuten braten, bis sich der Zucker aufgelöst hat und die Schale leicht karamellisiert ist. Danach beiseitestellen.

2 EL Öl in einem Schmortopf mit schwerem Boden erhitzen. Das Fleisch mit Küchenpapier trocken tupfen und die Würfel bei mittlerer bis hoher Hitze portionsweise anbräunen. Dann herausnehmen und beiseitestellen. Einen weiteren EL Olivenöl und die restliche Butter in dem Schmortopf erhitzen und die Zwiebeln sautieren, bis sie weich und glasig sind. Mit Zimt und Kardamom bestäuben und eine weitere Minute braten. Orangen- und Limettensaft, Brühe oder Wasser zugießen und das Lammfleisch mit ausgetretenem Garsaft wieder zugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen und zum Kochen bringen. Dann die Temperatur reduzieren, einen Deckel auflegen und bei sehr niedriger Hitze 75 Minuten schmoren.

Die Karotten schälen und in 6 cm lange Streifen schneiden. Mit einem scharfen Messer die weiße Schicht der Orangen abschneiden. Dann die Spalten auslösen (nahe an der Trennmembran schneiden). 20 Minuten vor dem Ende der Garzeit die Karotten zum Lamm geben. 10 Minuten vor dem Ende der Garzeit die Orangenspalten und Schalenstreifen zufügen. Während der letzten Minuten der Garzeit die Hälfte der Minze einrühren.

Das Orangenblütenwasser zum khoresht gießen und vermengen. Entweder in eine vorgewärmte Schüssel umfüllen oder im Topf servieren. Mit der restlichen Minze und den Pistazien bestreuen. Servieren Sie dazu wie im Iran einfachen weißen Reis.

Baiser-Rosen-Kuchen mit Sommerbeeren

"Mit ihren cremig-weißen Schichten und den Rosenblättern erinnert diese Torte an ein Hochzeitskleid. Das extravagante Aussehen täuscht über die simple Zubereitung hinweg. Maximaler Showeffekt trotz minimalem Aufwand: Die perfekte Kombination aus englischem Cottage-Garten und der Magie von 1001 Nacht."

Zutaten für 12 Personen:

Für die Baisers
9 Bio-Eiweiß (zimmerwarm)
500 g feiner Zucker
3 TL Speisestärke
1 TL Weißweinessig

Für die Füllung
750 g Schlagsahne
100 g griechischer Joghurt
9 EL Puderzucker
6 EL Rosenwasser (oder Menge nach Belieben)
400 g Erdbeeren, halbiert
300 g Himbeeren
150 g rote Johannisbeeren
150 g Blaubeeren

Für die Rosenblätter (nach Belieben kandiert)
Blütenblätter von 2 Duftrosen
2 Bio-Eiweiß, sehr leicht verquirlt (nach Belieben)
feiner Zucker, gesiebt (nach Belieben)

Zubereitung:

Zum Kandieren (nach Belieben) die Rosenblätter mit Eiweiß bestreichen und im Zucker wenden, bis sie rundum gut bedeckt sind. Auf ein Kuchengitter legen und an einem warmen Ort 90 Minuten trocknen lassen.

Den Backofen auf 100 °C (Umluft) vorheizen. Für die Baisers das Eiweiß in die saubere Schüssel des Standmixers geben und auf mittlerer Stufe zu lockerem Eischnee schlagen (zimmerwarm lässt sich Eiweiß besser aufschlagen). Den Zucker esslöffelweise zufügen, während der Mixer weiter auf mittlerer Stufe läuft. Sobald der Zucker komplett eingerührt ist, den Mixer auf hohe Stufe stellen und die Masse zu festem Eischnee verarbeiten. Speisestärke und Essig zugeben und vermengen.

Drei Backbleche mit Backpapier belegen und mit kleinen Klecksen Eischnee das Backpapier an die Backbleche kleben. Auf jedem Backblech einen Baiserkreis auftragen, jeweils mit 26 cm, 20 cm und 13 cm Durchmesser.

90 Minuten backen, dann den Backofen ausschalten und die Baisers über Nacht im Ofen trocknen lassen. Sie sollten sich danach leicht vom Backpapier ablösen lassen. Dennoch vorsichtig sein!

Für die Füllung die Schlagsahne leicht aufschlagen. Dann Joghurt, Puderzucker und Rosenwasser unterheben. Abwechselnd Baisers, Sahnemasse und Früchte aufeinanderschichten. Darauf achten, dass einige Früchte am Rand hervorspitzen. Die kandierten Blütenblätter (nach Belieben) auf der Torte verteilen. Entweder in die Sahne drücken oder die Sahne als Klebstoff verwenden. Man kann sie nicht einfach nonchalant darüberwerfen, da sie sonst herunterfallen. Wem allerdings der Sinn nach dem Übermut der Liebe steht (und geht es bei dieser Torte nicht genau darum?), der kann frische Blütenblätter von oben auf die Torte herabschweben lassen und hoffen, dass sie sich an passender Stelle niederlassen.

Viel Kreativität beim Spiel mit betörenden Zutaten wünscht Ihnen Heidi Driesner.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen