Ein Todesopfer in MoskauEx-Werksbesitzer schießt um sich
Stundenlang hält die russische Polizei einen Süßwarenbetrieb in Moskau abgeriegelt. Drinnen wird der ehemalige Direktor vermutet, der einen Mann erschossen hat. Doch die Sicherheitskräfte finden eine leere Fabrik vor.
Der ehemalige Besitzer einer Süßwarenfabrik in Moskau hat auf deren Gelände um sich geschossen und einen Mann getötet. Danach entkam der Schütze, obwohl die Polizei ihn noch stundenlang in dem Betrieb vermutete und ihn mit schwer gesicherten Beamten durchsuchte. Nur die Waffe, ein halbautomatisches Jagdgewehr, sei gefunden worden, sagte ein Polizeisprecher Juri Titow dem Fernsehsender RBK.
Der Vorfall habe sich am Mittwochmorgen (Ortszeit) ereignet, als der neue Besitzer und Gerichtsvollzieher in die Fabrik kamen. Opfer der Schüsse wurde ein Wachmann, der sich dem Ex-Chef entgegenstellte.
Der wirtschaftliche Hintergrund des Konflikts war unklar. Ein Moskauer Radiosender telefonierte angeblich mit dem Schützen und zitierte ihn mit der Aussage, man habe ihm den Betrieb in einer feindlichen Übernahme mit gefälschten Dokumenten weggenommen. Nach anderen Recherchen war die Fabrik für Torten, Schokolade und andere Süßigkeiten überschuldet und stand vor dem Bankrott.
In der russischen Hauptstadt wurde nach dem Entkommen des Schützen eine Großfahndung ausgelöst, die aber bis zum frühen Abend kein Ergebnis brachte. Der Mann ist nach eigenen Angaben Vater von acht Kindern.