Panorama

Bunker und Höhlen durchsucht Experten helfen bei Fahndung nach Rausch

Beamte der Bereitschaftspolizei in Oppenau.

Beamte der Bereitschaftspolizei in Oppenau.

(Foto: dpa)

Die Polizei setzt bei der Suche nach dem 31-jährigen Yves Rausch auf die Hilfe von Experten. Überlebensspezialisten oder Förster sollen Anhaltspunkte geben, wo sich der Flüchtende aufhalten könnte. Nach Hinweisen wurden bereits Höhlen und Bunkeranlagen durchsucht.

Bei ihrer bisher erfolglosen Suche nach dem geflüchteten Mann im Schwarzwald setzt die Polizei jetzt auch auf die Hilfe von Überlebensexperten, Polizeipsychologen und ortskundigen Förstern. Insbesondere die Psychologen sollen sich in den 31-Jährigen hineinversetzen, um Anhaltspunkte zu seinem Verbleib zu bekommen, wie Polizeisprecher Yannik Hilger sagte.

Der Gesuchte kennt sich nach Einschätzung der Einsatzkräfte gut in dem unwegsamen Gelände aus. Am Sonntag hatte der Mann vier Polizeibeamte entwaffnet, bevor er in den Wald geflohen war. Nach wie vor sind zwischen 200 und 300 Polizisten an der Suche beteiligt. Mehr als 270 Hinweise zu möglichen Aufenthaltsorten des Gesuchten aus Oppenau sind mittlerweile eingegangen - Höhlen, alte Bunkeranlagen und verlassene Gebäude wurden daraufhin durchsucht. Örtlich hätten sich die Hinweise rund um Oppenau gebündelt, teilweise gab es auch Mitteilungen außerhalb der Region, wie die Polizei mitteilte.

Nach Ermittlerangaben war der heute 31-Jährige 2005 als Jugendlicher wegen Volksverhetzung verurteilt worden. Im Alter von 15 Jahren veränderte er demnach das für die Öffentlichkeit sichtbare Schild eines Jugendwerks so, dass die Aufschrift des Schildes anschließend die Worte "Juden weg" enthielt.

Judenfeindliche Äußerungen als Jugendlicher

Außerdem habe er eine Bombenattrappe gefertigt, um seinen Erziehern in dem Jugendwerk Angst zu machen, erklärte die Staatsanwaltschaft. Auch sei in dem Jugendwerk eine teils rechtsradikale Gesinnung bei dem Jugendlichen zum Ausdruck gekommen, unter anderem durch Verwendung von Hakenkreuzen und SS-Symbolen sowie durch judenfeindliche Äußerungen. Er wurde zu acht Monaten auf Bewährung verurteilt, wobei die Strafe später erlassen wurde.

Zuletzt hatte die Polizei ihre Taktik verändert und ihre Maßnahmen im Hintergrund verstärkt. Deshalb seien weniger Beamte zu sehen. In Oppenau seien Präventionsteams unterwegs, um die Menschen zu beraten. Die Beamten kontrollierten aber natürlich auch weiter das Gebiet, in dem sich der Mann aufhalten könnte. Spezialkräfte seien ebenfalls noch im Einsatz. Auch würde es weiter Durchsuchungen geben, so Hilger.

Ein gefundenes "Manifest" stammt nach Einschätzung der Polizei aller Wahrscheinlichkeit nach nicht von dem 31-Jährigen. Es gebe viele Hinweise, dass der Text über die Kritik an der Technisierung des Lebens und das einfache Leben im Wald nicht von ihm geschrieben worden sei. Das Schreiben ist laut Hilger derzeit für die Ermittlungen ohne Bedeutung.

Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP

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