Panorama

"Wir tranken Tee und buahhh"Explosion in China ging von Klärgrube aus

27.11.2017, 10:40 Uhr
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Trümmer und Splitter waren im Umkreis von mehreren hundert Metern um den Explosionsherd zu finden. (Foto: picture alliance / -/COLOR CHINA)

Der gewaltige Knall, der die ostchinesische Hafenstadt Ningbo erschütterte, ist offenbar von Gasen in einer Klärgrube ausgelöst worden. Unklar ist, wer sich auf dem explodierten Industriegelände aufhielt. Zwei Menschen werden vermisst.

Die mächtige Explosion in der chinesischen Hafenstadt Ningbo hat sich nach Behördenangaben in einer Klärgrube ereignet. Die örtliche Regierung teilte in sozialen Netzwerken mit, die Sicherheitsbehörden hätten "bestätigt, dass das Epizentrum der Explosion in einer Klärgrube auf einem freien Feld lag". Dort können sich die hoch entzündlichen Substanzen Methan und Schwefelwasserstoff bilden.

In der Erklärung hieß es weiter, dass nach der Explosion zwei Menschen vermisst würden. Bislang hatten die Behörden von zwei Toten und 20 Verletzten gesprochen, aber nicht von Vermissten. Die Detonation am Sonntagmorgen hatte umliegende Gebäude zum Einsturz gebracht.

Die Behörden errichteten eine Absperrung um die Unglückstelle und nahmen Ermittlungen zur Ursache auf. Eine Anwohnerin schilderte die extreme Wucht der Explosion: "Wir tranken gerade Tee und buahhh", sagte die Frau, die nur ihren Nachnamen Wu nannte. "Meine Mutter fiel vom Stuhl. Es war unglaublich laut."

Ehemalige Fabrik könnte Versteck gewesen sein

Eine ältere Frau sagte, eines ihrer Kinder sei während der Explosion am Unglücksort gewesen und noch nicht gefunden worden. Über das Geschlecht und das Alter ihres Kindes wollte sie keine Angaben machen.

Anwohner räumten Trümmer und Scherben fort, die mehrere hundert Meter um den Ort der Explosion verteilt herumlagen. Die Stadtverwaltung sagte, die Explosion habe sich auf einem leeren Gelände ereignet, staatliche Medien berichteten von einer stillgelegten Fabrik. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP beschrieb den Ort als heruntergekommenes, ehemaliges Industriegelände.

Einige Anwohner sagten, in den leer stehenden Gebäuden hätten zugereiste Menschen gehaust, andere bestritten dies. Die Frau namens Wu sagte, die meisten Menschen seien vor langer Zeit von dort weggegangen. "Es war einfach ein brachliegendes Grundstück." Viele der Gebäude seien bereits vor der Explosion beschädigt gewesen, nicht alle Trümmer stammten von dem Unglück.

Quelle: fhe/AFP

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