65 Menschen an Bord Fähre kentert vor Bali - Dutzende Vermisste
03.07.2025, 04:26 Uhr Artikel anhören
Bislang konnten 23 Menschen lebend gerettet werden.
(Foto: AP)
Vor Bali werden fast 40 Menschen im Meer vermisst. Sie waren mit einer Fähre auf dem Weg auf die Urlaubsinsel, als das Schiff kenterte. Die Sucharbeiten werden durch hohen Wellengang erschwert.
Vor der indonesischen Insel Bali ist eine Fähre mit Dutzenden Passagieren und Fahrzeugen an Bord gekentert. Das Schiff, die KMP Tunu Pratama Jaya, sei am späten Abend aus dem Hafen von Ketapang auf der Nachbarinsel Java ausgelaufen und habe rund 20 Minuten später ein Notsignal gesendet, sagte Wahyu Setiabudi, Koordinator der örtlichen Such- und Rettungsstation. Die Fähre war auf dem Weg zum Hafen von Gilimanuk auf Bali.
An Bord waren 65 Menschen, darunter 53 Passagiere und 12 Besatzungsmitglieder. Über die Zahl der Vermissten gibt es unterschiedliche Angaben. Hieß es zunächst, es seien vier Menschen auf einem Rettungsfloß in Sicherheit gebracht worden, meldete die Nachrichtenagentur AFP später unter Berufung auf einen Polizeisprecher, es gebe 23 Überlebende. Vier Menschen konnten demnach nur noch tot geborgen werden.
Die Fähre transportierte auch mehr als 80 Fahrzeuge, die meisten davon große Lastwagen. Ob Touristen betroffen sind, ist bislang unklar - jedoch benutzen generell nur wenige Urlauber diese Fährverbindung. Die Überfahrt dauert normalerweise weniger als eine Stunde.
Ein Suchteam wurde nach dem Notsignal zum letzten bekannten Standort des Schiffes entsandt, jedoch erschwerten schlechtes Wetter und bis zu 2,5 Meter hohe Wellen die Suche, erklärte Wahyu. Inoffizielle Berichte unter Hafenarbeitern deuten darauf hin, dass das Schiff vor dem Kentern möglicherweise ein Leck im Maschinenraum hatte.
Ein hinterherfahrendes Schiff meldete derweil, dass die Fähre gekentert sei und südwärts treibe. Berichten zufolge soll sie anschließend gesunken sein. Indonesien, ein Staat mit über 17.000 Inseln, ist stark auf den Fährverkehr angewiesen. Sicherheitsstandards werden jedoch oft unzureichend durchgesetzt. Unfälle sind in dem Land keine Seltenheit. Erst im März war ein Boot mit 16 Menschen an Bord vor Bali gekentert, dabei kam eine Australierin ums Leben.
Quelle: ntv.de, ino/dpa