Mann fünf Tage verschüttet Feuerwehr in Myanmar meldet aufsehenerregende Rettung
02.04.2025, 06:56 Uhr Artikel anhören
Nach der Erdbebenkatastrophe in Myanmar suchen die Einsatzkräfte weiter nach Vermissten. Allerdings schwindet die Hoffnung, sie noch lebend zu finden, mit jedem Tag ein wenig mehr. Nun meldet die Feuerwehr ein kleines Wunder: Ein 26-Jähriger wird lebend aus den Trümmern gezogen.
Fünf Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Myanmar ist ein Mann lebend aus den Trümmern geborgen worden. Der 26-Jährige sei kurz nach Mitternacht (Ortszeit) von einem Team aus türkischen und einheimischen Rettungskräften aus den Trümmern eines Hauses in der Hauptstadt Naypyidaw befreit worden, teilten die Feuerwehr und die regierende Junta des südostasiatischen Landes mit. Zuvor hatten die Einsatzkräfte die Rettung einer 63-Jährigen nach mehr als 90 Stunden gemeldet.
Die 63-Jährige sei in der Hauptstadt Naypyidaw unter den Resten eines eingestürzten Hauses gefunden und in ein Krankenhaus gebracht worden, berichtete der lokale Sender DVB TV unter Berufung auf die Einsatzkräfte.
In den vergangenen Tagen wurden in Myanmar landesweit mehr als 600 Menschen lebend aus eingestürzten Gebäuden gezogen. Tage nach dem Beben schwindet allerdings die Hoffnung, noch Überlebende aus den Trümmern zu bergen. In der 1,7-Millionen-Einwohner-Stadt Mandalay, in der Temperaturen um die 40 Grad herrschen, breitet sich Verwesungsgeruch aus. Die Überlebenden haben zudem immer noch Angst, dass durch das Beben destabilisierte Bauten einstürzen könnten.
Angriffe trotz Beben?
Das Erdbeben der Stärke 7,7 hatte sich am Freitag 16 Kilometer nordwestlich der myanmarischen Stadt Sagaing ereignet, mehr als 2700 Menschen kamen dabei ums Leben. Rund 3900 Menschen wurden verletzt, noch immer werden Hunderte vermisst. Es wird mit einem deutlichen Anstieg der Opferzahlen gerechnet. Zahlreiche Gebäude in Myanmar wurden zum Einsturz oder in Schieflage gebracht.
Die Katastrophe trifft das Bürgerkriegsland Myanmar hart, schon vor dem Beben waren nach UN-Angaben fast 20 Millionen der 51 Millionen Einwohner auf humanitäre Hilfe angewiesen und mindestens 3,5 Millionen Menschen auf der Flucht. Nach dem Beben wächst die Kritik an der Junta weiter. Die Generäle sind in dem Vielvölkerstaat im Krieg mit der eigenen Bevölkerung und flogen Berichten zufolge auch nach dem Erdbeben weiter Luftangriffe auf Widerstandsgruppen, bei denen Dutzende starben.
Quelle: ntv.de, spl/AFP/dpa