Gruß eines Russen Flaschenpost aus Kaltem Krieg entdeckt
19.08.2019, 11:54 Uhr
Fast auf den Tag genau 50 Jahre nach ihrem Abwurf ins Meer wurde die Flaschenpost wiedergefunden.
(Foto: AP)
An einem Strand in Alaska stößt ein US-Amerikaner auf eine russische Flaschenpost. Mit Hilfe von Facebook kann nicht nur die Nachricht entziffert werden, sondern auch der Kapitän ausfindig gemacht werden, der sie vor fünfzig Jahren ins Wasser warf.
Ein US-Amerikaner hat in Alaska die 50 Jahre alte Flaschenpost eines russischen Matrosen aus dem Kalten Krieg gefunden. Eigentlich will Tyler Ivanoff nur Feuerholz sammeln, als er Anfang des Monats am Strand von Shishmaref entlang geht. Doch dann entdeckt er zwischen dem angeschwemmten Holz eine grüne, alte Flasche mit Korkverschluss. "Ich konnte sehen, dass in der Flasche eine Nachricht war", sagt er dem "Guardian". Ivanoff ist neugierig und bricht die Flasche mit einem Schraubenzieher auf.
Doch es gibt ein Problem: Der Brief ist auf Russisch geschrieben - und Ivanoff hat keine Ahnung, was darin steht. Also postet er ein Bild von Flasche und Brief auf Facebook. Russischsprachige Facebook-Nutzer übersetzen die Zeilen schnell als den Gruß eines Matrosen eines sowjetischen Fischerei-Schiffes aus der Zeit des Kalten Krieges. Datiert ist die Nachricht auf den 20. Juni 1969. Und auch die Adresse und der Name des Absenders sind mit der Bitte um Antwort vermerkt: Anatoli Prokofievich Botsanenko ist der Verfasser der Zeilen.
Russischen Reportern des Staatsfernsehens Russia-1 gelingt es schließlich, Botsanenko ausfindig zu machen. Der ist sichtlich gerührt, als er Fotos seines Briefes sieht: "Das sieht nach meiner Handschrift aus. Auf jeden Fall!", so Botsanenko. Der ehemalige Kapitän hatte die Nachricht als 36-Jähriger während seiner Zeit an Bord des Schiffs Sulak verfasst. Noch heute hat er Andenken aus seiner Zeit als Kapitän, die er dem Russia-1-Reporter präsentiert – etwa das Autogramm der Frau eines berühmten russischen Spions oder japanische Schnapsflaschen.
Ob der amerikanische Finder dem russischen Verfasser der Nachricht antwortet, weiß er noch nicht. Ivanoff überlegt jedoch, mit seinen Kindern selbst eine Flaschenpost zu schreiben. "Einfach eine Nachricht in einer Flasche rausschicken und schauen, wohin das führt", sagt er dem "Guardian".
Quelle: ntv.de, ftü