Panorama

Von Escobar ins Land gebracht Kolumbien ordnet Jagd auf "Kokain-Flusspferde" an

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In keinem Land außerhalb Afrikas leben so viele Flusspferde wie in Kolumbien.

In keinem Land außerhalb Afrikas leben so viele Flusspferde wie in Kolumbien.

(Foto: AP)

In den 1980er Jahren schmuggelt der legendäre Drogenboss Pablo Escobar für seinen Privatzoo mehrere Flusspferde nach Kolumbien. Nach seinem Tod vermehren sie sich und bedrohen Anwohner. Ein Gericht gibt sie deshalb zum kontrollierten Abschuss frei.

Ein Gericht in Kolumbien hat die Jagd auf Flusspferde angeordnet, die von dem einstigen Drogenboss Pablo Escobar in das Land gebracht worden waren und sich dort stark vermehrt haben. Das Verwaltungsgericht von Cundinamarca legte eine Drei-Monats-Frist für das Umweltministerium fest, um Regeln für "Maßnahmen zur Beseitigung der Art" zu erlassen. Durch die Flusspferde werde das "ökologische Gleichgewicht" in der Region bedroht.

Die aus Afrika stammenden Tiere waren in den 1980er Jahren von Escobar in die kolumbianische Region Medellín geschmuggelt und in seinem Privatzoo angesiedelt worden. Unter Kolumbianern sind sie deshalb auch als "Kokain-Flusspferde" bekannt.

Nach Escobars Tötung infolge eines Polizeieinsatzes im Jahr 1993 waren die Dickhäuter freigelassen worden. Da sich die wenigen Exemplare seitdem exponentiell zu der größten Herde außerhalb Afrikas vermehrt haben, sind sie inzwischen zu einer Plage geworden. Den Behörden zufolge leben etwa 166 Tiere in einer Region rund um den Magdalena-Fluss und bedrohen die örtliche Tierwelt und die an dem Strom lebenden Menschen.

Um eine weitere Vermehrung zu begrenzen, hatte die kolumbianische Regierung zwischenzeitig die Sterilisierung der Tiere geplant. Diese Pläne platzten jedoch und auch Bemühungen, die Flusspferde nach Mexiko, Indien oder auf die Philippinen umzusiedeln, wurden nur schleppend umgesetzt. Schließlich erklärten die Behörden die Tiere zur "invasiven" Art. Deshalb erklärte ein Gericht nun, dass neben Sterilisierung auch eine "kontrollierte Jagd" infrage komme.

Quelle: ntv.de, gri/dpa

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