Panorama

Macron kündigt massive Hilfen an Frankreich schließt alle Schulen

Mit einer Fernsehansprache wendet sich Präsident Macron an die Nation.

Mit einer Fernsehansprache wendet sich Präsident Macron an die Nation.

(Foto: imago images/Hans Lucas)

Mit drastischen Worten bereitet Präsident Macron die Franzosen auf Einschnitte im öffentlichen Leben vor. Infolge des Coronavirus befinde sich das Land in der schlimmsten Gesundheitskrise seit einem Jahrhundert. Bis auf Weiteres schließen landesweit alle Bildungseinrichtungen.

Im Kampf gegen die Coronavirus-Krise greift nun auch Frankreich tief in den Instrumentenkoffer. In einer Fernsehansprache verkündete Präsident Emmanuel Macron die Schließung aller Schulen, Hochschulen und Kindertagesstätten im Land. Diese Anweisung gelte ab Montag "bis auf Weiteres", sagte er. Die Coronavirus-Pandemie sei die "schlimmste Gesundheitskrise, die Frankreich seit einem Jahrhundert erlebt" habe, sagte der Staatschef.

Die Schulschließungen gehören zu einem umfassenden Maßnahmenpaket, das auch Hilfen für die angeschlagene Wirtschaft vorsieht. Geplant sind nach Macrons Worten unter anderem eine Entlastung der Unternehmen von Steuern und Abgaben sowie "massive" Hilfen bei Kurzarbeit. Unter anderem sollen alle im März fälligen Steuerzahlungen gestundet werden. Zudem werde er die Unternehmen auffordern, Beschäftigte von zu Hause aus arbeiten zu lassen. Der öffentliche Verkehr werde aber in Betrieb bleiben.

Über die mögliche Schließung von Grenzen müsse auf europäischer Ebene entschieden werden, sagte der Präsident. Europa müsse "stark und schnell" auf die Krise reagieren, forderte er. Zugleich kündigte er an, mit seinem US-Amtskollegen Donald Trump über eine gemeinsame Initiative der sieben führenden Industrienationen (G7) zur Virus-Epidemie zu diskutieren. Die jüngsten Schritte der EZB nennt Macron nicht ausreichend.

In Frankreich stieg die Zahl der bestätigten Infektionen von 2284 am Mittwoch auf inzwischen 2876. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um 13 auf nun 61 Menschen, die den Folgen der Erkrankung erlegen sind.

Die mit Abstand am stärksten betroffene Region in Frankreich ist Grand Est (Großer Osten), das auch das an Deutschland grenzende Elsass umfasst. Dort wurden 699 Infektionen bestätigt, was einem Viertel aller Fälle in Frankreich entspricht. Die Region gehört laut Robert-Koch-Institut zu den internationalen Risikogebieten.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts/AFP

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