Noch immer Nachwirkungen Frau nach Impfpanne aus Klinik entlassen
31.12.2020, 16:56 Uhr
Eine Impfmenge, die eigentlich für 40 Menschen bestimmt ist, verteilte ein Arzt auf nur acht.
(Foto: picture alliance/dpa/AP POOL)
Ein Arzt spritzt acht Mitarbeitern eines Pflegeheims in Stralsund versehentlich die fünffache Dosis des Corona-Impfstoffes. Eine von ihnen liegt daraufhin tagelang im Krankenhaus. Zwar sind nun alle Betroffenen wieder zuhause, davon klagen drei aber noch immer über Schmerzen und Schwindel.
Vier Tage nach der Impfpanne in Stralsund ist auch die letzte vorsorglich im Krankenhaus behandelte Frau wieder zu Hause. "Ich bin froh und auch erleichtert, dass alle Personen wieder zuhause sind und es ihnen nach und nach besser geht", sagte Landrat Stefan Kerth.
Am Sonntag war in einem Pflegeheim in Stralsund an acht Mitarbeiter versehentlich die fünffache Dosis des gelieferten Corona-Impfstoffes der Firmen Biontech und Pfizer verabreicht worden. Vier von ihnen wurden daraufhin vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Drei wurden bereits nach einer Nacht wieder entlassen.
Dem Landrat zufolge berichten allerdings drei Personen von immer noch andauernden Symptomen, wie Schmerzen und Schwellung an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, allgemeiner Schwäche und leichtem Schwindel. Fünf sprächen von einer Besserung ihres Befindens. Das Gesundheitsamt stehe im täglichen telefonischen Kontakt mit allen. Die Staatsanwaltschaft hat unterdessen Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung aufgenommen.
Entgegen den Anweisungen des Impfstoffherstellers habe eine Krankenschwester den Inhalt der Gläser zwar mit der korrekten Menge Kochsalzlösung gemischt, hatte ein Sprecher des Landkreises Vorpommern-Rügen nach dem Vorfall mitgeteilt. Dann habe sie dem Arzt aber Spritzen mit dem kompletten Inhalt statt nur mit einem Fünftel des Volumens zum Impfen gereicht.
"Das hat sie achtmal gemacht. Dann waren die acht Gläser alle, mit denen eigentlich 40 Leute geimpft werden sollten." Der Sprecher verwies darauf, dass Biontech und Pfizer sogar eine bebilderte Schreibtischunterlage zur Aufbereitung des Impfstoffs mitgeliefert habe.
Quelle: ntv.de, chf/dpa